Herthas Trainer Pal Dardai verzichtete nach dem 2:1-Sieg im Pokal bei Eintracht Braunschweig auf Änderungen.
Nürnbergs Coach Michael Köllner tauschte verletzungs- und krankheitsbedingt im Vergleich zum 2:1-Sieg beim SV Linx im Pokal zweimal Personal aus: Für Valentini (Sehnenzerrung im Oberschenkel) und Zrelak starteten die Neuzugänge Bauer und der jüngst verpflichtete Kubo.
In einer längeren Abtastphase zu Beginn zogen sich beide Teams bei Attacken des Gegners jeweils in die eigene Hälfte zurück und ließen ein Vordringen ins letzte Drittel kaum zu. Kopfbälle von Behrens (6.) sowie auf der Gegenseite von Torunarigha (13.) waren kaum nennenswerte Halbchancen.
Nach 20 Minuten ließ die Alte Dame erstmals etwas Spielkultur aufblitzen, als Bauer Mittelstädt nach Kalous gut getimtem Steilpass in letzter Sekunde den Ball vom Fuß spitzelte. Wenig später jagte Lazaro das Leder aus halbrechter Strafraumposition in die Wolken (21.). Der Club blieb offensiv meist bieder, eine Ausnahme war da Kubos Fernschuss (24.).
Ibisevic steht, wo er stehen muss
Drei Minuten später lag der Ball im Gästetor. Lazaro ließ Leibold an der Grundlinie ganz alt aussehen und spielte schon im Strafraum an Mühl und Margreitter vorbei auf den völlig blanken Ibisevic, der aus drei Metern locker einschob (27.). Tobias Welz überprüfte die Szene noch einmal am Seitenrand, nachdem Margreitter wegen eines vermeintlichem vorherigen Fouls von Ibisevic reklamiert hatte. Dies wertete der Unparteiische nicht als Vergehen, das Tor zählte.
Gegen den offensiv einfallslosen Club hatte Berlin bis zur Pause alles im Griff. Die Köllner-Elf mühte sich um mehr Offensivgeist, doch einzig Ishak sorgte per Fernschuss für etwas Torgefahr (45.+1).
Bundesliga, 1. Spieltag
Zweimal hatte die Alte Dame kurz nach dem Wechsel die Lufthoheit, verpasste das 2:0 durch Stark (Bredlow parierte, 50.) und nach der folgenden Ecke durch Rekik (51.). Auch nach einer Ecke brannte es, Welz wertete Bredlows Schubser gegen Torunarigha nicht als Foul (54.).
Hertha in der Folge zu passiv
Und der FCN? Kam durch Kubos Einzelaktion dem Ausgleich nahe, Jarstein parierte aus spitzem Winkel (59.). Palacios kam für den schwachen Salli (67.), die Gäste attackierten nun früher Herthas Aufbauspiel. Die Dardai-Elf agierte arg passiv, tat offensiv nur noch wenig und beschränkte sich darauf, den Gegner in Schach zu halten.
Ishak scheitert an Jarstein
Der Altmeister mühte sich nach Kräften, doch es fehlten die Mittel, um mehr offensive Schlagkraft zu entwickeln. Ishaks Volleyabnahme war nicht mehr als eine Halbchance (69.). Aber: Unermüdlich suchte der FCN nach seiner Chance gegen eine in ihrer Verwaltungstaktik verharrende Hertha.
Und fast wäre der Schuss für die Gastgeber nach hinten los gegangen, denn nach Rekiks Handspiel zeigte Welz auf den Punkt. Ishak trat an, doch Jarstein ahnte das Eck, parierte und hielt somit den Dreier fest (85.).
Auch weil Ibisevics Serie hielt - der Torjäger war in seinen letzten sechs Bundesliga-Spielen gegen Nürnberg an sechs Treffern beteiligt (fünf Treffer, ein Assist) -, freut sich die Hertha über einen Auftaktsieg. Die Berliner spielen am Sonntag (18 Uhr) bei Schalke 04. Nürnberg empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Mainz 05.