Gladbachs Trainer Dieter Hecking wechselte im Vergleich zur 1:5-Klatsche beim FC Bayern einmal: Kapitän Stindl kehrte nach abgesessener Gelbsperre in die Startformation zurück, Drmic saß dafür zunächst auf der Bank.
Auch VfL-Coach Bruno Labbadia brachte gegenüber dem 0:0 gegen den FC Augsburg einen Neuen: Für den Gelb-Rot-gesperrten Uduokhai begann erstmals in diesem Jahr der wieder genesene Brooks. Auf der Bank saß zudem nach langer Verletzungspause Blaszczykowski.
Nach kurzer Abtastphase ging Gladbach mit der ersten Chance der Partie direkt in Führung: Von Bazoer sprang der Ball in den Lauf von Stindl, der rechts im Strafraum nicht lange fackelte und mit Hilfe des Innenpfostens wuchtig zum frühen 1:0 für die Gastgeber traf (8.). Der Treffer gab den Fohlen im Anschluss Selbstvertrauen, die Borussia ließ Ball und Gegner laufen. Nach einer Viertelstunde setzte Wendt einen Freistoß aus vielversprechender Position neben den Kasten.
Bundesliga, 31. Spieltag
Raffael erhöht - Schlitzohr Kramer
Gladbach blieb weiter die spielbestimmende Mannschaft, zeigte phasenweise schöne Spielzüge. Wolfsburg lief fast nur hinterher und trat offensiv kaum in Erscheinung. So war ein zweites Tor der Hausherren nur eine Frage der Zeit. Nach einer knappen halben Stunde rettete Casteels noch gegen Stindl (26.), kurz darauf war der Torwart jedoch geschlagen. Zunächst parierte der Belgier einen Schuss von Hofmann, den Abpraller verwandelte Raffael jedoch zum 2:0 (35.).
Es kam sogar noch dicker für den VfL: Einen Freistoß kurz vor dem Strafraum der Gäste hatte Schiedsrichter Tobias Stieler bereits freigegeben, Casteels stellte allerdings noch seine Mauer. Kramer schaltete am schnellsten und schlenzte den Ball ins verwaiste Tor zum 3:0-Pausenstand (44.).
Borussia verwaltet den Vorsprung
Nach dem Seitenwechsel stand der VfL zwar höher und entwickelte etwas mehr Zug nach vorne. Gefährlich in Tornähe kamen die Niedersachsen aber weiterhin nicht. Gladbach schaltete mit der komfortablen Führung im Rücken einen Gang zurück und ließ die Gäste kommen. Die Borussia hatte keine großen Probleme, die Wölfe vom eigenen Tor wegzuhalten, und setzte selbst offensiv immer wieder Nadelstiche.
So war Gladbach dem vierten Treffer näher als Wolfsburg dem ersten. Zunächst scheiterte Hofmann nach starkem Solo an Casteels (66.), kurz darauf setzte Vestergaard einen Kopfball freistehend neben das Tor (67.). Glück hatten die Gastgeber kurz zuvor, als Stieler eine Tätlichkeit von Raffael an Arnold nicht sah (62.). So aber trudelte die Partie langsam ihrem Ende entgegen. Weil die Niedersachsen auch in den Schlussminuten offensiv nicht mehr gefährlich in Erscheinung traten und Gladbach die Führung geschickt verwaltete, stand am Ende ein klarer 3:0-Sieg für die Fohlen.
Gladbach, das damit eine starke Reaktion auf die zuletzt schwachen Leistungen zeigte, muss am kommenden Samstag (15.30 Uhr) auf Schalke ran. Für Wolfsburg wird die Luft im Abstiegskampf dagegen immer dünner, der VfL empfängt ebenfalls am Samstagnachmittag den Hamburger SV.