Stuttgarts Trainer Hannes Wolf tauschte nach dem 3:2-Auswärtssieg in Bielefeld einmal Personal: Brekalo begann für Özcan (Bank). Union Berlins Coach Jens Keller vertraute auf dieselbe Startelf vom 3:1-Erfolg gegen Kaiserslautern .
Die Partie war von Beginn an recht temporeich. Der VfB agierte in einer 4-2-3-1-Grundordung, die Eisernen blieben ihrem 4-3-3-System treu. Mehr Zug zum Tor entwickelten dabei die Schwaben und prüften den Defensivverbund der Hauptstädter auf Herz und Nieren. Dabei verbuchte Maxim die beste Möglichkeit in der Anfangsphase (6.).
Schwäbisches Powerplay - Maxim und Terodde treffen
Während Berlin vorne nicht durch kam, startete der VfB nach einer Viertelstunde das nächste Powerplay. Brekalo (17., 19.) und Baumgartl (18.) generierten weitere gute Chancen, doch Union-Torwart Mesenhöler war zweimal zur Stelle, einmal fehlten Zentimeter. Lange waren die Köpenicker in der Defensive gebunden, dann setzten die Gäste selbst erste Akzente durch Skrzybski (25.) und Polter (26.).
Ausgerechnet in dieser Phase schlug Stuttgart gleich zweimal eiskalt zu: Maxim zirkelte einen direkten Freistoß aus 20 Metern ins Torwarteck (29.). Dann vollendete Terodde einen Bilderbuchkonter über Ofori und Brekalo aus elf Metern zum 2:0 (33.). Die Führung gab den Hausherren zusätzliche Sicherheit. Der Spitzenreiter brachte immer wieder schnell mehrere Spieler hinter den Ball und kochte die Eisernen somit gekonnt ab. Vorne wirbelten immer wieder die umtriebigen Flügelflitzer Brekalo und Asano. Letzterer zielte nur knapp am Pfosten vorbei (39.).
Polters Anschluss aus dem Nichts - Joker Ginczek sticht
2. Bundesliga, 30. Spieltag
Für den zweiten Durchgang kam Union zwar engagiert aus der Kabine, offensiv gelang jedoch weiterhin nichts. Kaum zog Stuttgart ein wenig die Zügel an, wurde es prompt gefährlich: Gentner verpasste mit wuchtigen Abschlüssen nur knapp (49., 53.). Aus dem Nichts dann plötzlich der Anschluss für Berlin: Bei einer Trimmel-Flanke kam Polter zwischen Baumgartl und Pavard zum Kopfball und traf ins rechte Eck (57.).
Dieses Erfolgserlebnis gab den Eisernen spürbaren Auftrieb - allerdings nur für kurze Zeit, denn der VfB nahm das Heft des Handels wieder in die Hand. Brekalo zielte nach einem Konter knapp vorbei (59.). Wenig später leistete sich Leistner als letzter Mann einen teuren Stockfehler, den Joker Ginczek nach Doppelpass mit Terodde kaltschnäuzig bestrafte und auf 3:1 erhöhte (68.).
Spitzenreiter Stuttgart - Berlin als Jäger
Im weiteren Verlauf verwalteten die Schwaben den Vorsprung gekonnt und hielten den Gegner mit Ballbesitzfußball vom eigenen Gehäuse fern. Union lief meist nur hinterher und fand kaum noch ins Spiel. Vielmehr setzte Stuttgart immer wieder offensive Nadelstiche. Unterm Strich blieb es beim auch in der Höhe verdienten 3:1. Damit baut Stuttgart seine Tabellenführung aus, während Union als Viertplatzierter nun mit der Rolle des Jägers im Aufstiegsrennen Vorlieb nehmen muss.
Der VfB ist am Samstag (13 Uhr) in Nürnberg gefordert. Die Eisernen genießen tags zuvor (18.30 Uhr) Heimrecht gegen Sandhausen.