Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl vertraute exakt auf die Anfangsformation, die zuletzt den 3:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt eingefahren hatte.
Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann hatte gegenüber dem 2:0-Auswärtssieg beim FC Augsburg zwei Neue an Bord: Kaderabek und Kramaric kamen für Ochs und Uth (beide Bank) zum Zug.
Leipzig übernahm zu Beginn das Kommando und stand früh vor dem 1:0, als Keita nach Werners Vorarbeit knapp links vorbeischoss (4.). Wie gewohnt attackierte RB sehr früh, gab dem ballführenden gegnerischen Akteur kaum Raum und Zeit und verzeichnete so viele Ballgewinne. Hoffenheim konnte zunächst gar nicht anders, als sich auf die Defensive zu konzentrieren.
Orban scheitert, Amiri trifft
Die Sachsen kombinierten sich in der ersten Viertelstunde noch das eine oder andere Mal zügig in aussichtsreiche Position, dann aber fehlte es an der finalen Konsequenz. Die hatte Orban nach Halstenberg-Ecke per Kopf, Baumann parierte famos (17.). Es war eine rasante Partie, in der die TSG gleich bei ihrer ersten Möglichkeit Effizienz bewies: Amiri schloss einen Lehrbuch-Konter über mehrere Direktstationen nach Kramarics Pass mit der überraschenden Führung ab (18.).
Die Hasenhüttl-Elf reagierte mit wütenden Attacken. Hübner rettete gegen Poulsen (20.), Poulsen ließ den Ausgleich nach Sabitzers Hereingabe freistehend liegen (25.), Süle warf sich entschlossen in Sabitzers Abschluss (30.).
Das technisch starke 1899 suchte auch in Bedrängnis nach spielerischen Lösungen. Es gelang der Nagelsmann-Elf aber im weiteren Verlauf nicht mehr, sich nach Balleroberung schnörkellos vors gegnerische Tor zu spielen.
Elftes Saisontor für Werner
Zudem mussten Süle & Co. auf der Hut sein, denn RB gönnte den Gästen defensiv kaum eine Ruhepause. Die Sachsen belohnten sich schließlich für immensen läuferischen Aufwand: Hoffenheim brachte den Ball nicht weg, Keita spitzelte Vogt das Leder vom Fuß, das Werner an Baumann vorbei flach rechts ins Tor bugsierte - 1:1, das elfte Saisontor des Angreifers und gleichzeitig der Pausenstand (38.).
1. Bundesliga, 18. Spieltag
Mit Schär für den angeschlagenen Vogt starteten die Kraichgauer in Durchgang zwei, der eher verhalten begann. Leipzig hatte nach wie vor mehr Ballbesitz, 1899 aber hielt den Kontrahenten gut in Schach und agierte vor allem in hinterster Reihe trotz des Personaltauschs sehr abgeklärt.
Rot für Wagner
Insgesamt war die Partie sehr zerfahren und wurde etwas ruppiger. Nach einer Stunde für Wolfgang Stark zu ruppig: Der Referee verwies Wagner nach zu hartem Einsteigen gegen Ilsanker im Mittelfeld mit glatt Rot vom Platz (60.).
Klar, dass sich das Geschehen nun mehr und mehr in die Hälfte der TSG verlagerte. Baumann rückte in den Blickpunkt, bewahrte sein Team gegen Werner (67.) und wenig später Poulsen (68.) vor einem Rückstand.
Glücklicher Sabitzer, Pechvogel Schär
Zwar hatten die Hasenhüttl-Schützlinge längst nicht mehr die Wucht wie im ersten Abschnitt, blieben aber am Drücker - und erzwangen das Glück: Keita spielte im Mittelfeld auf Sabitzer, der im Mittelfeld Tempo aufnahm, zum Solo ansetzte und aus 22 Metern abzog. Schär fälschte ab, der Ball landete unhaltbar für den sich vergeblich streckenden Baumann im linken Eck (77.).
In der Endphase verpasste Werner den Doppelpack (86.), auf der Gegenseite zögerte Uth zu lange mit dem Abschluss (89.). Es blieb beim verdienten Sieg des Tabellenzweiten.
Leipzig gastiert am kommenden Samstag (18.30 Uhr) bei Borussia Dortmund. Hoffenheim empfängt am gleichen Tag (15.30 Uhr) Mainz 05.