Bayern-Trainer Pep Guardiola drehte nach dem 1:0-Erfolg über den 1. FC Köln fünfmal am Personalkarussell: Für Rafinha, Kimmich, Rode, Douglas Costa (alle Bank) sowie Coman (leichte muskuläre Probleme, nicht im Kader) rückten Lahm, Javi Martinez, Müller, Götze und Ribery in die Startelf.
Frankfurts Coach Niko Kovac hatte im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Hannover 96 drei Neue an Bord. Russ (Oberschenkelprobleme) und Reinartz (Magen-Darm-Grippe) mussten passen, Stendera saß auf der Bank. Dafür kamen Abraham, Hasebe und Oczipka zum Zug.
In München trat der FCB wie erwartet spielbestimmend auf. Frankfurt stand tief und dicht gestaffelt, bemüht, die Räume eng zu halten, und lauerte auf Konter. Bayerns Ansätze in der Anfangsviertelstunde, die kompakte Defensive der SGE mit einer Fünferreihe vor Hradecky zu überspielen: Weite Steilpässe von Alonso und Flügelläufe von Ribery - beide Methoden führten aber nicht zu zwingenden Chancen.
Ribery macht's akrobatisch
Nur sporadisch konnte sich die defensiv ordentlich arbeitende SGE aus der Umklammerung des Rekordmeisters befreien, blieb aber in der Offensive ungefährlich. Die Führung des Tabellenführers war die Konsequenz: Götze zog im Zentrum das Tempo an, Oczipkas Ausrutscher ermöglichte den Torschuss des Angreifers. Hradecky parierte mit dem Fuß, den hoch abprallenden Ball nahm Ribery an der Strafraumgrenze halb als Seit-, halb als Fallrückzieher - und die Kugel landete über Hradecky hoch im linken Eck. Traumtor (20.)!
Überhaupt Ribery: Der Franzose blieb in der Folge Schwungfeder im Bayern-Spiel, die weiter dominierten, ohne groß zu glänzen. Nach seinen Flügelläufen brannte es im Zentrum des Öfteren, aber die Innenverteidigung der Hessen verhinderte weiteren Flurschaden. Die Kovac-Elf war bemüht, sich insgesamt weiter nach vorne zu verschieben, die Angriffe blieben aber harmlos und wurden meist weit vor dem gegnerischen Strafraum abgefangen - Neuer verlebte einen geruhsamen ersten Durchgang.
Münchner Drangphase nach der Pause
Der 28. Spieltag
Abschnitt zwei begann kurzweilig mit der ersten ansehnlichen Offensivaktion der Gäste durch Huszti, der sich dabei allerdings verletzte und raus musste - Stendera kam (48.). Frankfurts Chance blieb ein Strohfeuer, vielmehr zogen die Bayern merklich das Tempo an und drängten auf das 2:0. Müller (50.), Alonso (direkter Freistoß an die Unterkante der Latte, 52.) und Bernat (54.) hatten jeweils das zweite Tor der Münchner auf dem Fuß.
Danach ebbten die Angriffswellen der Gastgeber wieder ab. Die Versuche der Eintracht, das eine oder andere Mal früher und energischer zu attackieren, prallten an der Ballsicherheit der Guardiola-Elf ab, die das Geschehen mit viel Ballzirkulation kontrollierte, ohne großes Risiko zu gehen. Der Verwaltungsmodus des FCB reichte aber aus für Alonsos Chance, Hradecky parierte stark (65.).
Viel passierte nicht mehr. Die SGE hoffte aufgrund des knappen Rückstands vergeblich auf einen Zähler, kam nicht über vereinzelte Ansätze hinaus: Martinez klärte nach Castaignos-Flanke vor Joker Kittel (76.), Kittel selbst verzog von halbrechts, (82.). Auf der Gegenseite verpasste Müller für in der Schlussphase sehr verhaltene Bayern das 2:0 (90.).
Der FCB ist zunächst am Dienstag (20.45 Uhr) in der Champions League im Viertelfinale gegen Benfica Lissabon am Ball, in der Liga dann am Samstag (15.30 Uhr) in Stuttgart gefordert. Frankfurt empfängt zur gleichen Zeit die TSG Hoffenheim.