96-Coach Tayfun Korkut vertraute der selben Anfangself, die zuletzt mit 3:4 bei der TSG Hoffenheim unterlegen war.
Bei den Wölfen gab Ricardo Rodriguez (für Schäfer) sein Comeback nach Oberschenkelverletzung. Zudem rotierte Luiz Gustavo für Arnold ins Team. Dieter Hecking nahm gegenüber dem 1:0-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach also zwei Wechsel vor.
De Bruyne bleibt beim ersten VfL-Torschuss cool
Das Derby ging von Anfang an flott los: Kiyotake bot sich bereits nach drei Minuten die Chance zur Führung, doch Benaglio wehrte den Flachschuss des Japaners im langen Eck ab. Eine Zeigerumdrehung später köpfte Marcelo eine Ecke aus kurzer Distanz in Bedrängnis drüber. Auf der Gegenseite schlug Wolfsburg dann eiskalt mit seiner ersten Chance zu: Nach weitem Abschlag behinderten sich Gülselam und Marcelo beim Kopfballduell gegenseitig. Die Kugel prallte in hohem Bogen zu Perisic, der sofort in den Lauf von De Bruyne köpfte - frei vor Zieler blieb der Belgier cool - 0:1 (4.). Wolfsburgs schnellstes Tor der Saison.
Die Wölfe störten die Hausherren fortan früh im Spielaufbau, während 96 ein paar Minuten brauchte, um den unbequemen Matchplan der Gäste zu durchschauen. Die nächste gute Gelegenheit bot sich abermals dem VfL: Rodriguez setzte zum Volley an, erwischte den Ball aber nicht richtig. Der Aufsetzer sprang zu Olic, der Zieler per Kopfball zur Parade zwang (18.).
Joselu trifft per Flugkopfball
Auf der Gegenseite hatte Benaglio mit einem zentralen Freistoß von Kiyotake so seine Probleme (28.), während er rund zehn Minuten später bei Gülselams Versuch sicher zupackte (39.). So ab der 30. Minute intensivierten die 96er ihre Angriffsbemühungen, gleichzeitig stand die Hecking-Elf tiefer und reagierte nur noch. Zwingende Torchancen ergaben sich für die Hausherren zuerst keine, doch der Aufwand wurde quasi mit dem Halbzeitpfiff doch belohnt, als Joselu eine halbhohe Briand-Hereingabe per Flugkopfball zum 1:1 veredelte (45.+1). Die einzige Aktion, in der die sonst aufmerksame Wölfe-Defensive nicht Herr der Lage war.
Der 14. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel neutralisierten sich beide Teams weitgehend. Wolfsburg wirkte ideenlos und uninspiriert im Spiel nach vorne, das kreative Zusammenspiel zwischen den Offensivakteuren stimmte über weite Strecken nicht. So versuchten es die Gäste oft mit leicht zu durchschauenden und frühen Flankenbällen. Auch Hannover bediente sich hauptsächlich dieses Mittels, so dass beide Abwehrreihen vor wenig Probleme gestellt wurden. Erst nach 65 Minuten bot sich das erste Highlight, als Benaglio Stindls Direktabnahme aus kurzer Distanz stark entschärfte und so den Rückstand verhinderte.
Dost und Arnold stechen sofort
Hecking hatte nach 67 Minuten genug von Olic gesehen und brachte in Dost einen frischen Stürmer. Und der Wechsel sollte sich umgehend auszahlen, denn der Niederländer köpfte rund 90 Sekunden später eine butterweiche Perisic-Flanke gegen die Laufrichtung von Zieler in die Maschen (69.). Hannover hatte mächtig am Gegentor zu knabbern und fand offensiv nicht mehr statt - während die Gäste nun wie befreit aufspielten. Dost bot sich gar die Chance auf sein zweites Tor, doch sein Flachschuss aufs kurze Eck war für Zieler leicht zu durchschauen (80.).
Kurz darauf brachte Hecking Arnold für Vieirinha, auch dieser Wechsel sollte sich voll auszahlen: Denn nach Perisics dritter Vorlage tunnelte Arnold Zieler, besorgte das 3:1 und damit die Entscheidung (85.). Hannover ließ die Köpfe hängen und hätte sogar noch das vierte Gegentor kassieren können, doch Dost zielte frei vor Zieler knapp daneben (90.+2), so dass es beim 3:1-Auswärtserfolg der Wölfe blieb. Damit endete Heckings schwarze Serie von sieben Pleiten in Folge gegen seinen Ex-Klub.
Hannover reist am nächsten Samstag (15.30 Uhr) zum SV Werder Bremen. Wolfsburg spielt einen Tag später (17.30 Uhr) zu Hause gegen Aufsteiger Paderborn.