Dortmunds Trainer Jürgen Klopp musste im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg in Frankfurt einen Ausfall beklagen: Blaszczykowski konnte wegen einer Innenbandzerrung im Knie nicht mitwirken. Dafür rückte der schnelle Aubameyang auf den rechten Flügel. Lewandowski, "Kubas" Partner aus der polnischen Nationalmannschaft, wurde dagegen rechtzeitig fit, genauso wie Reus, der zuletzt an einer Magen-Darm-Grippe gelitten hatte. Beim HSV stellte Thorsten Fink nach dem 4:0-Erfolg gegen Braunschweig nicht nur personell, sondern auch taktisch um. Ex-Borusse Sobiech und Rincon ersetzten Badelj (Muskelfaserriss) und Jiracek im 3-5-2-System der Hansestädter.
In der vergangenen Saison ging der BVB in beiden Partien gegen den Hamburger SV leer aus. Das sollte der Klopp-Elf nicht nochmal passieren, weshalb sie von Beginn an den Weg nach vorne suchte. Über die technisch starken Offensivkräfte kam die Borussia schon früh zu ersten Abschlüssen: Mkhitaryan (4.) und Lewandowski (10.) scheiterten zunächst noch an Adler. Bei der nächsten Aktion war Hamburgs Schlussmann dann aber chancenlos, jedoch hatte er einen Pakt mit dem Aluminium geschlossen: Hummels köpfte nach Reus' Freistoß an die Latte (13.).
Der 5. Spieltag
Es ging jetzt Schlag auf Schlag: Nach einem schnell ausgeführten Schmelzer-Freistoß traf Aubameyang zum überfälligen 1:0 (19.), drei Minuten später legte Mkhitaryan mit einem Schuss aus 16 Metern nach (22.). Der BVB war auf Kurs und um Hamburg konnte es einem zu diesem Zeitpunkt angst und bange werden. Doch siehe da, der Liga-Dino kam kurz nach Mkhitaryans drittem Saisontreffer sogar zum Anschluss: Lam zirkelte das Spielgerät sehenswert um Weidenfeller herum ins lange Eck und erzielte sein erstes Bundesliga-Tor (26.).
Eine Einzelaktion im doppelten Sinn, denn ansonsten spielte weiterhin nur Dortmund. Hamburg zeigte sich kein weiteres Mal gefährlich vor Weidenfeller. Bis zur Pause waren es 13:1-Torschüsse für die Klopp-Elf, die vor dem Seitenwechsel trotz klarer Überlegenheit aber nicht mehr nachlegen konnte. Adler entschärfte noch einen Reus-Schuss und konnte sich dabei zum zweiten Mal auf das Aluminium verlassen (39.).
Hamburgs Trainer Fink wollte trotz der Dortmunder Überlegenheit nichts unversucht lassen und stellte zur Pause um. Jiracek kam für Sobiech in die Partie, der HSV agierte fortan im 4-4-2. Ob es mit der Umstellung zu tun hatte, sei dahingestellt, denn der HSV kam kurz nach Wiederbeginn nach einem Standard und seinem insgesamt zweiten Torschuss (!) zum 2:2-Ausgleich. Westermann köpfte einen Freistoß von van der Vaart in die Maschen. Subotic sah dabei nicht gut aus und wurde später verletzt durch Sokratis ersetzt.
Beim BVB blieb alles beim Alten. Die Klopp-Elf hatte beide Füße auf dem Gaspedal und erspielte sich Chance um Chance. Reus (55., 63.), Aubameyang (59.) und Mkhitaryan (63.). Das Problem: Der Ball wollte partout nicht mehr ins Gehäuse, allen voran weil Adler mit super Paraden den HSV im Spiel hielt. Dann jedoch holte den Nationalspieler das Schicksal eines Keepers ein, als ihm ein haltbarer Aubameyang-Schuss durch die Handschuhe zum 2:3 flutschte (65.).
Mit dem fünften Saisontor des Flügelflitzers war der Bann gebrochen. In der Folge erhöhten Lewandowski (73.), Reus (74.) und nochmal Lewandowski (81.) sogar noch auf 6:2 und sorgten damit für klare Verhältnisse. Dortmund steht dank des besten Starts in der Vereinsgeschichte (fünf Spiele, fünf Siege) weiterhin an der Spitze der Tabelle.
Für die Borussen beginnt am Mittwoch (20.45 Uhr) in Neapel das Abenteuer Champions League, ehe es am Samstag (15.30 Uhr) in Nürnberg wieder in der Bundesliga weiter geht. Zeitgleich bestreiten die Hamburger dann gegen Werder Bremen den Nord-Klassiker.