Münchens Trainer Friedhelm Funkel tauschte im Vergleich zur 0:2-Pleite in Ingolstadt zweimal Personal aus: Volz und Stahl rückten für Wojtkowiak und Lauth neu ins Team.
Paderborns Coach André Breitenreiter vertraute bis auf Keeper Kruse, der wegen einer Prellung schon beim 4:0-Sieg über Bielefeld kurz vor der Pause von Ersatzmann Lück ersetzt worden war und der diesmal von Beginn an im Tor stand, auf dasselbe Personal.
Fünf Siege in Serie hatte der SCP zuletzt eingefahren - und das gewonnene Selbstvertrauen spiegelte sich bei idealen äußeren Bedingungen auch auf dem bestens bespielbaren Grün wieder. Die Rädchen griffen ineinander, das Spiel der Ostwestfalen lief wie geschmiert.
Mit schnellen Konsequenzen: Vrancic schickte Kachunga links auf die Reise. Fast mühelos schüttelte der Angreifer Schindler ab und passte in die Mitte, wo der aufgerückte und doch seltsam allein gelassene Vrancic den Ball aus sieben Metern unter die Latte knallte (5.) - zwei Paderborner hatten fünf Münchner düpiert.
Die ohnehin vorhandene Verunsicherung der Löwen fand nach dem Rückstand eine Steigerung, mit anderen Worten: Der Funkel-Elf gelang nichts, während dem äußerst präsenten SCP die Führung in die Karten spielte. Aus sicherer Defensive stürzten die technisch überlegenen Gäste die Deckung des Kontrahenten von einer Verlegenheit in die andere, reihten Chance an Chance aneinander.
Dass die Breitenreiter-Schützlinge ihr Handwerk nicht nur aus dem Spiel heraus verstehen, verdeutlichte Meha: Der Standardspezialist zirkelte einen direkten Freistoß von halbrechts aus 22 Metern durch die löchrige Abwehrmauer genau ins rechte untere Eck - 0:2 (18.).
Viel mehr passierte im ersten Durchgang nicht. Die 07er zogen sich zurück, beschränkten sich hauptsächlich auf die Defensive. Die Münchner agierten bemüht, aber einfallslos und kreierten gegen diszipliniert in stabiler Grundordnung verharrende Ostwestfalen allenfalls Halbchancen (Vallori, 34., Osako, 35.).
Der 22. Spieltag
Bierofka und Weigl ersetzten bei den Löwen mit Wiederanpfiff Volz und Stahl. Den ersten Warnschuss gab zwar Wemmer ab (47.), doch dann ging es vornehmlich wie schon ab Mitte des ersten Durchgangs Richtung Tor der in der Folge sehr passiven Gäste.
Der Wille von 1860 war sichtbar. Aber es fehlte zunächst an Durchschlagskraft, um den kompakten Abwehrriegel der Paderborner zu durchbrechen. Bezeichnend, dass Schindlers Kopfball nach einer Ecke in der 61. Minute die erste nennenswerte Möglichkeit der Münchner war. Und gelang einmal eine Kombination in die gefährliche Zone, war Lück auf dem Posten, der Stoppelkamps Knaller von der Strafraumgrenze klasse entschärfte (69.).
Der SCP beschränkte sich auf Nadelstiche (Vrancic, 73., Meha, 79.). Die Löwen bewiesen Moral, rannten unermüdlich an, verstärkten mit Lauth noch einmal die Offensive. Und schöpften nach dem Anschlusstor wieder Hoffnung: Nach einem Querpass kam Bierofka im Zentrum an den Ball und zog aus 25 Metern ab. Lück sah bei dem zentral aufs Tor gezogenen Schuss nicht gut aus, lenkte das Leder nur unzureichend ab, das hoch im Netz einschlug (81.).
Paderborn war angeschlagen, bissige Löwen nutzten dies aus: Nach Stoppelkamps Zuspiel brachte Osakos perfekte Ballannahme gegen Strohdiek den Japaner in Schussposition - und der Angreifer zirkelte das Leder aus 20 Metern mit einem Schlenzer zum 2:2-Endstand ins rechte untere Eck (86.).
Am nächsten Samstag (13 Uhr) reisen die Münchner nach Sandhausen, schon am Freitag (18.30 Uhr) misst sich Paderborn mit dem VfL Bochum.