Bundesliga

Dauerreservist des FC Bayern: Abschied von Bouna Sarr

Dauerreservist beim FC Bayern

16 Bundesligaspiele in vier Jahren: Abschied von Sarr

Abschied aus München: Bouna Sarr.

Abschied aus München: Bouna Sarr. IMAGO/Ulrich Wagner

Seit einer guten Woche befindet sich Bouna Sarr nach einem Kreuzbandriss wieder im Mannschaftstraining. Ob das reicht für einen Abschied auf dem Platz am Samstag in Hoffenheim? Unmöglich ist es angesichts der Münchner Personalnöte nicht. Oder war die offizielle Verabschiedung vor dem 2:0 gegen den VfL Wolfsburg das letzte Bild, das vom Senegalesen in München in Erinnerung bleiben wird?

Gemeinsam mit Eric Maxim Choupo-Moting, Douglas Costa und Marc Roca wechselte Sarr Anfang Oktober 2020 auf den letzten Drücker nach München. Wegen der Corona-Pandemie hatte die Saison später begonnen, dementsprechend hatte sich damals auch das Transferfenster nach hinten verschoben.

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Der FC Bayern hatte Ende August das Finalturnier der Champions League gewonnen. Nun, mit Blick auf den proppenvollen Terminkalender, drängte der damalige Trainer Hansi Flick auf Zuwachs im Kader. Sarr, zu jener Zeit 28 Jahre alt, kam von Olympique Marseille, die Worte des damaligen Sportvorstandes Hasan Salihamidzic klangen gut - und nach Verstärkung: "Bouna ist ein dynamischer Rechtsverteidiger, der sehr gut zu unserer Spielauffassung passt. Er wird uns auf einer wichtigen Position helfen."

Sarr entpuppte sich schnell als Schwachpunkt

Skepsis schien damals schon angebracht, schließlich stand Sarr trotz des fortgeschrittenen Alters nie im Fokus der französischen Nationalmannschaft. Später entschied er sich, für den Senegal aufzulaufen. Beim FC Bayern entpuppte sich Sarr schnell als Schwachpunkt, dem es vor allem im Defensivverhalten an der auf diesem Niveau nötigen Klasse fehlte.

Nur 16 Bundesligaspiele in vier Jahren sprechen eine deutliche Sprache. Weder bei Flick noch bei Julian Nagelsmann oder Thomas Tuchel spielte er über einen längeren Zeitraum eine Rolle. Elf Einsätze in der Champions League, die meisten für ein paar Minuten, sowie fünf DFB-Pokal-Spiele mit einem Tor runden die dürftige Bilanz ab.

Gerne hätte der FC Bayern Sarr schon früher abgegeben, doch es war sein gutes Recht, die völlig unnötig über vier Jahre vereinbarte Zusammenarbeit einzuhalten. Zu allem Unglück riss er sich im vergangenen Herbst das Kreuzband, was ihn die Teilnahme am Afrika-Cup kostete. Die Statistik blieb bei fünf Pflichtspieleinsätzen 2023/24 stehen. Noch ist offen, wo es den dreimaligen Deutschen Meister hinzieht.

Frank Linkesch

Die Top-"Teilzeitarbeiter" der Bundesliga