MSV-Trainer Kosta Runjaic veränderte seine Startformation gegenüber dem 1:1 beim FSV Frankfurt auf drei Positionen: Ibertsberger, Öztürk und Exslager ersetzten Gjasula (Bank), Sukalo (Zerrung im Hüftmuskel) und Wolze (Gelbsperre). Sein Kölner Kollege Holger Stanislawski nahm im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen Aalen ebenfalls drei Änderungen vor: Bröker, Chihi und Matuschyk begannen für Strobl, Ujah (beide Gelbsperre) und Royer (Bank).
Bei optimalen Spielbedingungen erwischte der FC den besseren Start. Die Stanislawski-Truppe machte den zielstrebigeren Eindruck, während der MSV vor allem in der Offensive immer wieder die notwendige Genauigkeit im Abspiel vermissen ließ. Folglich waren es auch die Kölner, welche im Angriff erste Duftmarken setzten: Maierhofer verpasste Brökers flache Hereingabe von der rechten Grundlinie (5.), ehe der Vorlagengeber erst einen Heber nicht im MSV-Gehäuse unterbrachte und dann rechts vorbeischoss (7.). Duisburg hatte Glück, nicht in Rückstand geraten zu sein, konnte das Spielgeschehen in der Folge aber wieder vom eigenen Tor weg verlagern. Bis auf einen harmlosen Brosinski-Abschluss (10.) gelang aber wenig. Qualitativ besser war da schon Exslagers Seitfallzieher, welcher rechts neben das Kölner Tor ging (23.). Im Gegenzug gingen die Domstädter schließlich in Führung: Bröker luchste Brosinski auf der linken Seite den Ball ab und schlenzte dann gefühlvoll vom linken Strafraumeck ins lange Eck (23.).
Die Runjaic-Elf war nun gefordert und zeigte sich durchaus engagiert, doch wirkte Köln vor allem im Mittelfeld abgeklärter. Weil der MSV keinen Druck auf die Kölner Hintermannschaft aufbauen konnte und sich auch der FC weniger konsequent im Angriffspiel zeigte, verflachte die Begegnung. Torabschlüsse konnten in dieser Phase nur Jovanovic (29.) und Exslager (34.) vorweisen. Die Schlussphase des ersten Abschnitts brach an. Der MSV agierte weiterhin bemüht, hatte aber Glück, dass Ibertsberger Chihi gerade noch irritieren konnte (42.). Somit ging es mit einer nicht unverdienten Kölner Führung in die Kabinen.
Der 30. Spieltag
Beide Teams begannen den zweiten Durchgang ohne Personalwechsel. Auch am Geschehen auf dem Rasen wollte sich zunächst wenig ändern. Die Gäste machten wie zuvor den abgeklärteren Eindruck und schafften es durch eine intelligente Zweikampfführung im Mittelfeld, Duisburger Offensivaktionen bereits im Keim zu ersticken. Die Zebras ließen Kreativität und Durchsetzungsvermögen vermissen. MSV-Coach Kosta Runjaic reagierte auf die Darbietung seiner Schützlinge und brachte nach einer guten Stunde Gjasula für Ibertsberger (62.). Doch auch mit Gjasula sollte es nicht besser werden, denn plötzlich tauchte der FC binnen zwei Minuten gleich viermal gefährlich vor dem Duisburger Kasten auf: Erst konnte Brosinski gerade gegen den unentschlossenen Maierhofer retten, ehe Wiedwald im Anschluss einen Bröker-Schuss entschärfte (67.). Danach war es wieder der Duisburger Keeper, der im Duell mit Clemens Sieger blieb und der Kölner den folgenden Abpraller neben das Tor setzte (68.). Der FC, welcher mittlerweile mit Royer anstelle Chihi agierte (71.), ließ auch in der Folge durch Clemens (72.) und Maierhofer (73.) die Entscheidung liegen.
Diese schwache Chancenverwertung hätte sich beinah schon in der 81. Minute gerächt, doch Horn konnte Perthels Kracher gerade noch aus dem linken unteren Eck fischen. Mit Baljak für Exslager (81.) läutete der MSV die Schlussoffensive ein. Die Meidericher hatten aber Glück, dass kurz zuvor Clemens die Kugel links am MSV-Gehäuse vorbeischob (81.). Weil Duisburg bis auf einen Jovanovic-Kopfball (84.) nichts mehr auf das Kölner Tor brachte, schaute alles nach einem FC-Sieg aus. In der Nachspielzeit verlängerte aber Bomheuer einen Brosinski-Freistoß zum vielumjubelten Ausgleich ins Kölner Netz (90+2.) und versetzte den Rheinländern im Aufstiegskampf einen herben Dämpfer.
Am Samstag (13 Uhr) ist der MSV in Aue zu Gast, der FC ist einen Tag später (13.30 Uhr) gefordert, die Kölner empfangen die Münchner Löwen.