Aues Trainer Karsten Baumann vertraute derselben Startelf, die beim 3:0-Sieg gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt für eine Pokalüberraschung sorgte.
Kölns Coach Holger Stanislawski wechselte nach dem souveränen 2:1-Sieg im DFB-Pokal beim Drittliga-Spitzenreiter SpVgg Unterhaching auf zwei Positionen: Im Sturm rückte Ishak für den erkrankten Przybylko (grippaler Infekt) ins Team. Außerdem kehrte der zuvor verletzte Clemens (Innenbandanriss im linken Sprunggelenk) für Royer zurück.
Müller sorgt für Aues erstes Saisontor
Abtasten? Von wegen! Aue und Köln legten vom Anpfiff weg los und begegneten sich mit offenem Visier. Zwei frühe Gelbe Karten für Schlitte (3.) und Ishak (4.) belegten das. Und auch ein schneller Treffer lag schon in den ersten Minuten in der Luft: FCE-Torwart Männel rutschte bei einem Freistoß aus und servierte den Kölnern die Führung auf dem Silbertablett. Lehmann schloss jedoch überhastet aus 25 Metern ab und verfehlte das leere Tor (5.).
Eine bessere Chancenverwertung zeigten die Sachsen nur drei Zeigerumdrehungen später: Sylvestr drängte mit Tempo Richtung Strafraumgrenze und gab im richtigen Moment ans rechte Sechzehnereck zu Müller ab. Der Flügelflitzer legte sich den Ball fast zu weit vor und spitzelte im letzten Moment am herausstürmenden Keeper Horn vorbei ins Netz (8.).
Bröker lässt die Latte erzittern
Der 3. Spieltag
Die frühe Führung kam den Veilchen natürlich entgegen. Jetzt konnte Aue auf sein traditionelles, zweikampfbetontes Defensivspiel mit überfallartigen Kontern setzen. Das schmeckte den Gästen gar nicht: Nach vorne blieben die Geißböcke ohne Durchschlagskraft und zeigten sich in der Rückwärtsbewegung anfällig. Sylvestr stand nach einem langen Ball aus dem Zentrum vor Horn und scheiterte an einer Parade des FC-Schlussmanns (30.).
Stanislawski musste noch in der ersten Hälfte reagieren und tauschte seinen Gelb-Rot-gefährdeten Innenverteidiger Pezzoni aus, der das Stürmerduo Savran/Sylvestr nur mit Fouls stoppen konnte. Die Abwehrprobleme sollte nun McKenna lösen (34.). Zunächst war der kopfballstarke Kanadier aber in der Offensive gefordert: Nach einer von vielen Lehmann-Ecken wuchtete der Joker am linken Pfosten vorbei (37.). Das läutete eine Drangphase der Kölner ein: Die beste Möglichkeit verzeichnete Bröker mit einem Latten-Knaller aus 15 Metern (44.).
Savran & Sylvestr: Nicht zu halten
Das 2:0: Halil Savran donnert die Torfabrik unter die Latte. picture alliance
Die Geißböcke hatten sich viel für den zweiten Durchgang vorgenommen und spielten ein "Powerplay". Die Chancenerarbeitung beruhte aber auf Zufällen: Ishak schlug ein Luftloch. Dadurch prallte der Ball zu Clemens, der von der Strafraumgrenze um Haaresbreite vorbeischoss und den Hintertorpfosten traf (49.).
Aue schien hinten zu wackeln, blieb durch schnelle Konter aber weiterhin brandgefährlich und nutzte Kölner Stellungsfehler gnadenlos aus: Sylvestr hängte Maroh mit Ball am Fuß ab und flankte von der Grundlinie auf Savran, der erst McKenna anköpfte und dann das Spielgerät aus fünf Metern unter die Latte donnerte (55.).
Den Gästen fehlte es weiter an Durchschlagskraft. Aus dem Spiel heraus wurde der Bundesliga-Absteiger nur selten gefährlich. Möglichkeiten entsprangen fast ausschließlich nach Standardsituationen. McKenna hatte den Torschrei schon auf den Lippen, als er eine Clemens-Ecke aufs Tor köpfte, doch Müller rettete auf der Linie (58.). Stattdessen drängten die Sachsen auf die Entscheidung und verzeichneten ein deutliches Chancenplus: Kocer (69.), Schlitte (70.) und Sylvestr (75.) hatten den dritten Treffer auf dem Fuß, scheiterten aber knapp.
Handspiel nicht geahndet - Köln weiter sieglos
Bauchlandung: Thomas Bröker und sein 1. FC Köln stehen nach dem dritten Spieltag noch ohne Sieg da. imago
Auf der anderen Seite blockte Schlitte eine Bröker-Flanke mit der Hand ab (75.). Schiedsrichter Günter Perl ließ aber weiterlaufen. Ansonsten kam der FC auch in der Schlussphase nicht durch und versuchte verzweifelt mit Distanzschüssen zum Erfolg zu kommen. Am Ende hätte Kocer das Ergebnis fast noch höher gestaltet, doch er scheiterte aus 15 Metern an einer Horn-Parade. So gelang Aue am dritten Spieltag nicht nur der erste Treffer, sondern auch der erste Dreier - Köln steht dagegen noch immer sieglos da.
Am vierten Spieltag spielt der FC Erzgebirge auswärts und gastiert am Freitag (18 Uhr) beim FSV Frankfurt. Zeitgleich haben die Geißböcke Heimrecht gegen Energie Cottbus.