Kölns Trainer Stale Solbakken sah nach dem klaren 4:0 gegen Freiburg keinen Grund für personelle Änderungen. Der FC lief damit zum dritten Mal nacheinander in derselben Startformation auf. Mainz' Coach Thomas Tuchel indes brachte nach dem 0:0 gegen den HSV drei Neue: Baumgartlinger, Stieber und Gavranovic spielten für Caligiuri, Malli und Ivanschitz (Innenbanddehnung).
Sowohl die Mainzer als auch die Kölner verstehen sich aufs Pressing, was sie dann auch vom Anpfiff weg unter Beweis stellten. Hüben wie drüben zeigten die Akteure eine große Laufbereitschaft und sorgten damit dafür, dass die jeweiligen Offensivabteilungen kaum Luft hatten. Gepaart mit einer hohen Fehlpassquote führte das schließlich dazu, dass klare Torraumszenen lange Zeit überhaupt nicht zu sehen waren.
Der 13. Spieltag
In der temporeichen und äußerst intensiven, phasenweise aber auch etwas nickeligen Begegnung konnte lange Zeit einzig Bungerts zu ungenauer Kopfball nach einer Ecke als Chance gewertet werden (3.). Ansonsten war es ein Mittelfeldabnutzungskampf zweier gleichwertiger Mannschaften, die jedoch nicht zum Abschluss kamen. Ein böses Missverständnis zwischen Brecko und Rensing hätte den Rheinhessen dann fast unverhofft die Führung beschert. Der Slowene wollte zu seinem Keeper zurückköpfen, dieser war jedoch zum Ball gegangen und verpasste diesen. Zum Glück für die "Geißböcke" sauste die Kugel links vorbei (22.).
Die Begegnung wurde durchaus ruppig geführt, was zahlreiche Spielunterbrechungen zur Folge hatte. Spielfluss war demnach kaum vorhanden, dafür umso mehr Freistöße. Beide Teams führten diese allerdings schlecht aus. Erst in den Schlussminuten der ersten Hälfte wurde das Niveau der Partie etwas besser, da die Mainzer nun mehr Druck entwickelten. Weil aber Allagui zu überrascht war (44.) und Gavranovic an Rensing scheiterte (45.), blieb es beim mauen 0:0 zur Pause.
Solbakken muss wechseln, Tuchel macht's freiwilig
Verfolger: Mainz' Kirchhoff (2.v.li.) bedrängt Podolski. picture alliance
Personell unverändert ging es in die zweiten 45 Minuten, die vielversprechend begannen: Podolski bediente gekonnt Jajalo, der jedoch im Eins-gegen-Eins am stark reagierenden Wetklo scheiterte. Clemens' Nachschuss raste dann drüber (49.). Der Weckruf? Weit gefehlt! Nach der guten Chance verfielen die Kontrahenten in ihren alten Trott zurück. Kein Spielwitz, wenig Ideen und eine Vielzahl von kleinen Fouls charakterisierten in der Folge das Geschehen auf dem Rasen.
Es folgte die Zeit der Wechsel: Während Solbakken reagieren musste, weil sich Sereno am Knöchel verletzt hatte, brachte Tuchel aus Eigeninitiative einen frischen Mann. Eichner kam beim FC, Choupo-Moting beim FSV. Danach ergriffen die Mainzer zunehmend die Initiative und wurden stärker, auch wenn sie lange Zeit nicht ernsthaft gefährlich vor Rensing auftauchten. Allerdings wiesen die "Geißböcke" mittlerweile eine erschreckend hohe Fehlpassquote auf, sodass die Rheinhessen in der Defensive kaum gefordert waren.
Nach 70 Minuten war es dann passiert, die Gäste spielten einen Angriff zu Ende und gingen verdient in Führung - Allagui hatte per Kopf aus elf Metern abgeschlossen. Das Tor brachte Leben in die Bude, vor allem weil die Kölner nun aufwachten und sich gegen die drohende Niederlage stemmten. Und auf einmal kreierten sich die Domstädter gute Möglichkeiten. Wetklo lenkte Podolskis strammen Schuss jedoch mit etwas Glück an die Latte (75.), ehe Brecko aus kurzer Distanz haarscharf verzog (79.). Etwas später griff dann doch Kölns Lebensversicherung: Podolski nahm aus 20 Metern genau Maß und jagte das Leder sehenswert unter Mithilfe des rechten Innenpfostens in die Maschen zum 1:1-Endstand (85.).
Für die Kölner geht es bereits am kommenden Freitag beim FC Bayern München weiter, die Mainzer dagegen sind erst am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach gefordert.