Berlins Trainer Uwe Neuhaus sah nach dem furiosen 5:2-Sieg bei Hansa Rostock keinen Grund für personelle Änderungen. Anders FCE-Coach Claus-Dieter Wollitz, der im Vergleich zum mauen 0:0 gegen Ingolstadt Engel und Bittencourt den Vorzug vor Börner und Kronaveter gab.
Rasch entwickelte sich ein flottes und rassiges Duell zweier Mannschaften, die beide mit viel Leidenschaft ans Werk gingen. Den besseren Start erwischten die Lausitzer, die in den Anfangsminuten frech aufspielten und nach drei Minuten fast in Führung gegangen wären. Weil aber Roger bei einem Freistoß am linken Fünfereck zu überrascht war, blieb es vorerst torlos. Danach steigerten sich die Eisernen jedoch zusehends und übernahmen allmählich das Kommando. Aus dem Spiel heraus ging allerdings hüben wie drüben herzlich wenig, da es auf beiden Seiten an der notwendigen Präzision fehlte.
Der 17. Spieltag
Nach Standards sah die Sache anders aus - zumindest in Bezug auf die Berliner: In der zehnten Minute schlug Mattuschka eine Ecke hoch in den Fünfer, wo sich Stuff hochschraubte und per Kopf an den zweiten Pfosten verlängerte. Kirschbaum war zwar noch dran, konnte jedoch nicht mehr entscheidend klären. Am Ende schob Silvio aus einem Meter locker ein. Diesen Schock mussten die Cottbuser zunächst einmal verdauen - und das dauerte eine Weile. Die Unioner waren nun völlig am Drücker, verpassten es aber, die eigene Führung weiter auszubauen. So ließen sowohl Quiring (18.) als auch Ede (22.) gute Konterchancen ungenutzt.
Danach meldete sich aber Energie zurück und sorgte durch Müller (25.) und Adlung (27.) für Aufregung bei den Eisernen. Es entwickelte sich fortan ein ausgeglichenes Duell, das sich aber weitgehend im Mittelfeld abspielte und daher bis zur Pause auch keine weiteren Treffer mehr zu bieten hatte. Allerdings musste Neuhaus noch vor dem Seitenwechsel wechseln, da sich Linksverteidiger Kohlmann nach einem Zusammenprall verletzte und durch Karl ersetzt werden musste.
Sowohl Quiring als auch Adlung lernen die Querlatte kennen
Weg da: Cottbus' Schorch schiebt Mosquera aus dem Weg. picture alliance
Ohne weitere personelle Änderungen ging es dann in die zweiten 45 Minuten, in denen Energie Cottbus zunächst das Tempo erhöhte und auf den Ausgleich drängte. Klare Einschussgelegenheiten konnten die Gäste dabei nicht kreieren, Berlin ließ hinten einfach nichts zu. Auf der anderen Seite machten es die Unioner deutlich besser und erspielten sich über Standards und schnelle Konter einige Hochkaräter. So rettete Kirschbaum bei einer Ecke bravourös gegen Stuffs Kopfball (52.), ehe Quiring an der Latte scheiterte (55.).
In der 66. Minuten stand es in puncto Aluminiumtreffer 1:1, nachdem Adlungs satter 16-Meter-Schuss an den Querbalken geknallt war. Das half den Lausitzern aber wenig, lagen sie doch weiter hinten. Das Problem: Angriffe wurden zu selten abgeschlossen, sodass die Eisernen meistens nicht allzu große Mühe hatten, Gefahr vom eigenen Kasten fernzuhalten. Die Gäste kamen nur über Fernschüsse auf, so zwang der eingewechselte Kronaveter Glinker zum Eingreifen (70.).
Mit fortschreitender Spieldauer waren die Eisernen nur noch auf Verwaltung bedacht und taten nach vorne nicht mehr viel. Bei den Cottbusern zog Wollitz sämtliche Register und brachte mit Kobylanski für Ziebig einen Stürmer für einen Abwehrspieler. Der FCE blies zur Offensive, die zu einer hochinteressanten Schlussphase führe. Zuerst rettete Glinker spektakulär gegen Rangelov (80.), dann schoss Mattuschka auf der Gegenseite aus 15 Metern freistehend knapp rechts vorbei und vergab damit die Vorentscheidung (86.). Das sollte sich aber doch nicht mehr rächen, sodass die Berliner den Dreier einfuhren.
Union Berlin ist wieder am Samstag, den 10. Dezember 2011, gegen den FSV Frankfurt gefordert. Tags darauf reisen die Cottbuser nach Dresden zum Prestigeduell gegen Dynamo.