Bundesliga

Wie zwei Strategen dem VfL Bochum in die Spur helfen sollen

Bochums Alternativen nach durchwachsenem Start

Zweimal überrollt: Wie zwei Strategen dem VfL in die Spur helfen sollen

Das Hoffen auf zwei Stabilisatoren: Eduard Löwen (li.) und Robert Tesche.

Das Hoffen auf zwei Stabilisatoren: Eduard Löwen (li.) und Robert Tesche.

Bei seinen beiden Auftritten in der Fremde wurde der VfL Bochum in der Anfangsphase regelrecht überrollt. In Wolfsburg (0:1) fand die Mannschaft sehr schwer ins Spiel, beim 1:2 in Köln passierte fast dasselbe. Ganz so, als würden die Profis, die bis auf wenige Ausnahmen über nur geringe oder gar keine Bundesliga-Erfahrung verfügen, in der neuen Umgebung fremdeln.

Dagegen spricht aber natürlich der starke Auftritt daheim gegen den FSV Mainz 05, als sogar ein paar Kabinettstückchen gelangen und der Aufsteiger seine Fans mitunter von den Sitzen riss. Was also ist das wahre Gesicht des VfL Bochum?

Den "Männer-Fußball" nicht angenommen

Am Samstag in Köln jedenfalls zeigte sich die Truppe deutlich beeindruckt von der Atmosphäre, von der Wucht und Entschlossenheit des Gegners vor allem in der ersten halben Stunde, als Bochum überhaupt nicht in Tritt fand. Später bemängelte Trainer Thomas Reis, sein Team habe "den Männer-Fußball" der Kölner in der Anfangsphase nicht angenommen, sich also den Schneid abkaufen lassen.

Wie auch hier zu sehen war, fehlen dem Aufsteiger nicht unerwartet Spieler, die Ruhe ausstrahlen und die Aktionen der eigenen Mannschaft ordnen können, also nicht überwiegend mit sich selbst beschäftigt sind, sondern ein bisschen den Ton angeben.

Die Erfahrung eines 24-Jährigen

Gut vorstellbar, dass Reis nach dem Bundesliga-Break im Heimspiel gegen Hertha zwei erfahrene Strategen ins Spiel bringt, die für etwas mehr Gelassenheit und Führung auf dem Platz sorgen. Zwar klingt es ungewöhnlich, bei einem 24-Jährigen über große Erfahrung zu sprechen, doch schließlich hat Eduard Löwen schon einiges gesehen in seiner Karriere.

Im Sommer wechselte der Mittelfeldspieler auf Leihbasis aus Berlin nach Bochum; gegen seine Ex-Kollegen könnte er erstmals in der Startelf stehen, nachdem er seinen Trainings-Rückstand infolge seiner Olympia-Teilnahme aufgearbeitet hat. Bei seinen Einsätzen in der Vorbereitung und nun als Einwechselspieler in Köln hat Löwen jedenfalls schon angedeutet, dass er ein Gewinn für den Aufsteiger sein kann, nicht nur wegen seiner starken Standards.

Auch Blum könnte zurückkehren

Löwen dürfte mehr Struktur in das Bochumer Spiel bringen; das gilt natürlich auch für Robert Tesche, der gegen Berlin quasi seinen verspäteten Saisonstart erleben dürfte, nachdem er beim Auftakt in Wolfsburg gleich in den Anfangsminuten wegen absichtlichen Handspiels die Rote Karte gesehen hatte und für zwei Spiele gesperrt wurde. Tesche dürfte anstelle von Anthony Losilla auf der Sechs übernehmen; dort war er zumindest im Aufstiegsjahr eine eminent wichtige Figur beim VfL.

Die zwei Strategen also, damit der VfL nicht wieder in der Anfangsphase überrollt wird. Damit nicht genug: Gegen Hertha dürfte auch Flügelstürmer Danny Blum einsatzbereit sein, der nach hartnäckiger Wadenverletzung wieder fit ist und auf seinen Einsatz drängt.

Oliver Bitter

Elf Debütanten in der kicker-Elf des Spieltags