Bundesliga

150 Millionen Euro: Wie Union und Freiburg damit umgehen

Direktes Duell um einen Champions-League-Platz

Zweimal 150 Millionen Euro - und wie Union und Freiburg damit umgehen

Geschäftsführer Ruhnert (li.) will mit Union investieren, der SC Freiburg seiner Kaderpolitik treu bleiben.

Geschäftsführer Ruhnert (li.) will mit Union investieren, der SC Freiburg seiner Kaderpolitik treu bleiben. imago images (2)

Auch an diesem Wochenende, am 32. Bundesliga-Spieltag, werden die Blicke vieler Fußballfans wieder nach ganz oben wandern, wo der FC Bayern und Borussia Dortmund um die Meisterschaft spielen. Oder nach unten, wo der Abstiegskampf wie in eigentlich jeder Saison jede Menge Brisanz birgt.

Das gilt allerdings auch für ein Duell in Berlin, wo der Tabellenvierte Union am Samstag ab 15.30 Uhr (LIVE! bei kicker) den punktgleichen Fünften aus Freiburg empfängt. Auf dem Spiel steht eine Menge. "Es ist unstrittig, dass der Sieger des Spiels die Pole Position einnehmen wird im Kampf um einen Champions-League-Platz", sagt Oliver Ruhnert, Geschäftsführer Profifußball der Eisernen.

Die erste Teilnahme an der Königsklasse - das wäre es für beide Klubs - geht dabei freilich nicht nur mit dem Erreichen großer sportlicher Ziele einher. Das erfolgreiche Arbeiten der Vereine aus der Hauptstadt und dem Breisgau wirft längst auch jede Menge Geld ab.

Union rechnet 2022/23 mit einem Gesamtumsatz von 157 Millionen Euro (122 Millionen in der Vorsaison), in Freiburg wird der Umsatzrekord bei um die 150 Millionen Euro liegen (114,9 Millionen im Vorjahr). Stolze Summen - die FCU und SCF unterschiedlich einplanen.

Zingler spricht von der "wichtigsten Investitionsphase unserer Geschichte"

Kalkulierte Überschüsse in Höhe von 20 Millionen Euro oder Mehreinnahmen aus der Königsklasse, deren Startgeld immerhin bei 15,6 Millionen Euro liegt, wären bei den Köpenickern hilfreich für den Abbau von Verbindlichkeiten - oder aber gleich bei neuen Investitionen. Das Nachwuchsleistungszentrum, neue Trainingsplätze und der Ausbau des Stadions auf 37.000 Zuschauer gestalten sich nicht von selbst.

Fischer: "Was war meine Aufgabe, als ich hierherkam?"

alle Videos in der Übersicht

Und dann wäre da noch der Kader, sogar in erster Linie. "Wir müssen uns sportlich immer weiterentwickeln, dann werden wir auch wirtschaftlich gesünder", erklärte Präsident Dirk Zingler Ende 2022, er sprach von der "größten und wichtigsten Investitionsphase unserer Geschichte".

In dieser will Union für Neuzugänge auch mal tiefer in die Tasche greifen, wenn auch nicht für Transfers in zweistelliger Millionenhöhe. Die Hauptstädter haben Alex Kral (24, Schalke) und Dawid Kownacki (26, Düsseldorf) im Blick, während etwa Topscorer Sheraldo Becker vor einem Abgang steht.

Schade-Millionen sollen nicht nur seinen Ersatz finanzieren

Im Breisgau sieht die Lage ein wenig anders aus. Zwar wird auch beim Sport-Club ein erheblicher Teil der Zusatzerlöse an das gehaltstechnisch gewachsene Team und den Trainerstab weitergereicht, darüber hinaus sollen aus der Rekordablöse für Kevin Schade (für 25 Millionen Euro zum FC Brentford) ein schneller Offensivspieler als Schade-Ersatz sowie ein Mittelstürmer finanziert werden.

Obwohl der Verein bei 95 Millionen Euro Eigenkapital (zum 30. Juni 2022) kerngesund ist und das Profibudget inzwischen an der 60-Millionen-Marke kratzt, will er auch im Erfolg seinem Stil aber treu bleiben. Union plant für die aktuelle Saison mit 52 Millionen Euro.

Innenverteidiger-Talent Murray kommt im Winter

Das bedeutet zum einen, dass auch jetzt noch weiteres Geld für schlechtere Zeiten zurückgelegt wird. Und zum anderen, dass Freiburg - anders als Union - weiterhin auf junge Spieler setzen will. Der SCF ist am 18 Jahre alten Innenverteidiger-Talent Drew Murray dran, der nach kicker-Informationen im Winter aus Oakland (USA) kommt.

Ob Champions oder Europa League - und die Startprämien unterscheiden sich immerhin um zwölf Millionen Euro: An der Kaderplanung in Freiburg wird der finale Tabellenplatz aller Voraussicht nach wenig ändern. Union sollte am Samstag aber dennoch mit reichlich Gegenwehr rechnen.

nba, csl, hunz

Das sind die Bundesliga-Trainer der Saison 2023/24