Bundesliga

Wie Dimitrios Grammozis Schalke 04 stabilisieren will

Neu-Trainer über die ersten Ansätze

"Zwei, drei Themen", mit denen Grammozis Schalke stabilisieren will

Erste Trainingseinheiten als Schalke-Trainer: Dimitrios Grammozis.

Erste Trainingseinheiten als Schalke-Trainer: Dimitrios Grammozis. imago images

Ein "sehr langer Tag" wird es bis zum Debüt heute Abend, und deswegen versammelt Dimitrios Grammozis seine neue Mannschaft auch gleich am Morgen nochmal zu einer kurzen Einheit, "in der wir Standards trainieren".

Bei Schalke 04 stimmte es zuletzt vorne und vor allem hinten nicht. Deswegen musste mit Christian Gross auch schon der dritte Trainer seinen Hut nehmen. Besonders der Schweizer hatte die S04-Profis mit seiner Mischung aus Raum- und Mannverteidigung bei gegnerischen Standards überfordert. Das 1:5 in Stuttgart lieferte Anschauungsmaterial en masse.

Grammozis will sich auf "zwei, drei Themen fixieren"

"Lösungsansätze" möchte Grammozis deshalb erarbeiten, damit sich ein derartiges Fiasko nicht wiederholt. "Ich habe eine Art und Weise, wie ich gerne verteidigen möchte", sagte der 42-Jährige am Donnerstag, ohne allerdings auf eine genaue Erklärung einzugehen. Er wollte es Bo Svensson nicht zu einfach machen.

"Wir können in dieser kurzen Zeit keine Quantensprünge machen", meinte Grammozis und ließ trotzdem durchblicken, wo er in den kommenden Wochen und Monaten ansetzen wird. "Wir sollten uns auf zwei, drei Themen fixieren, in der Defensive und in der Offensive. Natürlich waren die Ergebnisse und Auftritte nicht so, wie wir uns das jetzt vorstellen, aber ich muss sagen, dass ich wirklich sehr überrascht war, wie die Jungs versucht haben, in der Defensive zu agieren und in der Offensive Torchancen zu kreieren."

Die Basis dafür läge in der defensiven Kompaktheit: "Wenn ich den Ball nach vorne schlage, und da ist nur ein Spieler, kann der natürlich nichts machen. Wir wollen versuchen, mit vielen Spielern vorne zu sein, aber wenn wir den Ball verlieren, auch so schnell wie möglich wieder hinter den Ball kommen. Wenn wir das gut machen, wäre das schon mal ein sehr, sehr wichtiger Schritt."

"Es bringt nichts, sich hinten reinzustellen"

Ob das noch für den fast aussichtlosen Klassenerhalt reicht, wollte Grammozis nicht bewerten. Wie es trotzdem besser werden kann, führte er beim kommenden Gegner an, der unter Svensson nicht "mehr mit dem Mainz 05 davor" zu vergleichen sei. Bei Mainz sieht Grammozis jene "Aggressivität, Laufbereitschaft und Härte", die er sich auch auf Schalke wünscht.

Kein Nachteil sei es, bermerkte Grammozis in Bezug auf Huub Stevens altes Motto, "wenn lange die Null steht". Denn: "Die individuelle Qualität, die wir zweifelsohne haben, ist immer für Tore gut. Das wollen wir natürlich zeigen. Wir müssen einfach eine gute Mischung finden. Es bringt nichts, sich hinten reinzustellen und zu warten, dass der Gegner irgendwann mal einen Fehler macht. Wir müssen schon versuchen, die Initiative zu ergreifen."

mkr