Bundesliga

Zwayers Uhr vibriert, VAR greift ein: Was war in Mainz los?

Schiedsrichter entscheidet in Mainz zunächst auf Tor

Zwayers Uhr vibriert - Referee klärt auf: "Fehler der Technik"

Bestand auf Aufklärung: Schiedsrichter Felix Zwayer.

Bestand auf Aufklärung: Schiedsrichter Felix Zwayer. IMAGO/Jan Huebner

Am Mainzer 1:0 an diesem 27. Spieltag hatte es keinerlei Zweifel gegeben: Jonathan Burkardt hatte seine Farben beim Vergleich mit Bielefeld nach rund 30 Sekunden sauber in Front gebracht. Knapp eine Viertelstunde später war für den Beobachter eigentlich auch alles klar: Moussa Niakhaté nickte Ball Richtung Tor, wo Arminen-Keeper Stefan Ortega die Kugel vor der Linie hielt.

Das dachten zumindest der Torhüter und seine Mitspieler. Nicht aber Referee Felix Zwayer, der zunächst auf Treffer und damit 2:0 entschied. Der Grund: Seine Uhr, die mit der seit Jahren etablierten Torlinientechnik verbunden war, hatte vibriert. Das erklärte der Schiedsrichter den sich lauthals beschwerenden Bielefeldern - allen voran natürlich Torhüter Ortega.

Zwayer:  "Ich wollte mir selbst ein Bild machen"

Das Glück nun für die Gäste: Seit sieben Jahren, genauer seit der Saison 2015/16, ist auch der VAR Teil des Profifußballs - und Video-Assistent Martin Thomsen sowie Partner Philipp Hüwe nahmen kurz darauf Kontakt mit Zwayer auf, dass hier etwas nicht stimmen könnte.

Zwayer zeigte so das Videobeweiszeichen an, schritt selbst raus an den TV-Bildschirm und studierte sämtliche Einstellungen. Dort zu sehen war eindeutig, dass der Ball niemals die Torlinie in vollem Umfang überschritten hatte. Und so konnte der FIFA-Referee, der sich nach Anfeindungen erst kürzlich entschieden hatte, als Schiedsrichter weiterzumachen, die richtige Entscheidung fällen: das 2:0 zurücknehmen. Nach kurzer Erklärung der daraufhin nachfragenden Mainzer um Niakhaté wurde somit ein großer Fehler vermieden.

Der Anbieter muss das auswerten.

Felix Zwayer über den falschen Toralarm auf seiner Uhr

"SR-Entscheidung: Kein Tor, Grund der Prüfung: Ball im Tor?, Finale Entscheidung: Kein Tor", twitterte der für die Unparteiischen zuständige DFB im Übrigen zur Szene.

Nach Spielschluss stellte sich dann Zwayer auch selbst - und gab dabei Schwächen bei der Technik zu: "Der Anbieter muss das auswerten. Wir haben gehört, dass das System im Lauf des Spiels überprüft wurde und dass tatsächlich eine Fehlfunktion vorgelegen hat." Der 40-Jährige äußerte laut eigener Aussagen während der Szene selbst den Wunsch, sich die Szene nochmals am Videobildschirm anzusehen: "Ich wollte unbedingt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen. Es bot mir zudem die Möglichkeit, das Ganze den Spielern authentisch zu vermitteln."

Der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt sagte: "Da hat die Technik einen Streich gespielt. Es war ein Fehler der Technik, das gibt es auch."

mag