Bundesliga

Zwayer zu Bellingham-Aussage: "Verunglimpfend, respektlos"

Schiedsrichter hofft auf Entschuldigung des BVB-Profis

Zwayer zu Bellingham-Aussage: "Verunglimpfend und respektlos"

Nicht einer Meinung beim BVB-Heimspiel gegen Bayern: Jude Bellingham (re.) und Felix Zwayer.

Nicht einer Meinung beim BVB-Heimspiel gegen Bayern: Jude Bellingham (re.) und Felix Zwayer. imago images/Norbert Schmidt

Mit einer aufsehenerregenden Hoyzer-Anspielung hatte Jude Bellingham nach der Dortmunder 2:3-Niederlage gegen Bayern seinen Frust über die Leistung von Felix Zwayer zum Ausdruck gebracht. Dass das DFB-Sportgericht den BVB-Youngster dafür am Dienstag mit einer Geldstrafe belegte, reicht dem Schiedsrichter allerdings nicht.

"Ich möchte das am liebsten in einem persönlichen Gespräch mit Jude Bellingham klären und habe gegenüber Borussia Dortmund ein solches persönliches Gespräch angeboten", sagte Zwayer am Dienstag der "Bild". "Mir geht es nicht um Bestrafung, sondern um die Einsicht, dass er zu weit gegangen ist. Eine aufrichtige Entschuldigung würde ich annehmen."

Zwayer über Bellinghams Frage: "Das darf so nicht stehenbleiben"

Bellinghams Anspielung ärgert Zwayer immer noch. "Die Aussage erweckt bewusst den falschen Eindruck, ich hätte das Spiel nicht nach bestem Wissen und Gewissen geleitet. Sie ist persönlich, verunglimpfend und respektlos. Selbst wenn man sich in die subjektive, von Emotionen geprägte Perspektive versetzt, bleibt die Aussage fernab jeglicher fachlicher oder sachlicher Kritik."

Bellinghams abschließende Frage "Was erwartest du?" hat für Zwayer sogar "beleidigenden und verleumderischen Charakter. Das darf so nicht stehenbleiben." Ihm gehe es dabei auch um "die Strahlkraft auf die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im Amateurbereich" und "die Verrohung im Umgang mit allen Schiedsrichtern - auch mir - abseits des Platzes". Schließlich verberge sich "hinter jedem Schiedsrichter, Spieler und Trainer ein Mensch mit Emotionen und ein Hintergrund sowie deren Familien".

Zwayer: "Ich habe mich nie an einer Spielmanipulation beteiligt"

Zwayer war 2006 vom DFB-Sportgericht für sechs Monate gesperrt worden, unter anderem weil er die "ihm bekannten Spielmanipulationen" zunächst nicht gemeldet und von Skandalschiedsrichter Robert Hoyzer Geld angenommen haben soll. Nun stellt der Referee noch einmal klar: "Ich habe mich nie an einer Spielmanipulation beteiligt und das ist auch nie von offizieller Stelle behauptet worden."

Denn: "Das Sportgericht stellte ausdrücklich fest, dass es keinen 'Nachweis' für 'mit Manipulationsabsicht sportwidrige Entscheidungen' gibt und dass ich 'einer tatsächlichen Beteiligung an den Spielmanipulationen (...) widerstanden' habe", so Zwayer. "Ich habe als junger Mann den Fehler gemacht, nicht sofort, sondern erst nach zu langer Überlegung einen Vorfall anzuzeigen. Das war falsch und ich bin dafür bestraft worden. Damit muss es dann aber auch gut sein."

jpe