Rund 30 Personen hatten die 0:3-Niederlage auf der Gegengeraden des Erzgebirgsstadions verfolgt und in der zweiten Hälfte mehrmals lautstark Sprechchöre angestimmt. Laut Aue-Geschäftsführer Michael Voigt hatten die Zuschauer im Vorfeld der Partie mitgeholfen, den Platz vom Schnee zu befreien. Um bei weiteren Schneefällen einzugreifen, seien sie im Stadion geblieben. Im Hygienekonzept der DFL ist die Zahl der Personen vor und während eines Spiel jedoch stark eingeschränkt. "Die DFL wird den FC Erzgebirge Aue mit Blick auf das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf und dessen Begleitumstände um eine Stellungnahme bitten", sagte ein DFL-Sprecher am Sonntag auf Nachfrage.
Für eine etwaige Bestrafung des Vereins wegen eines Verstoßes gegen das Konzept rund um ein Spiel ist allerdings seit dieser Saison der DFB-Kontrollausschuss zuständig. Dieser hatte bereits Ende September die Bundesligisten FC Bayern München, Eintracht Frankfurt und FC Schalke 04 wegen Verstößen gegen das Hygienekonzept "Sportmedizin/Sonderspielbetrieb im Profifußball" schriftlich ermahnt, da es sich jeweils um einen Erstverstoß handelte, was nun auch in Aue der Fall ist.
Während des Bundesligaspiels zwischen Bayern München und Schalke 04 hatten sowohl Mitglieder der Münchner als auch der Schalker Delegation auf der Tribüne unmittelbar neben- beziehungsweise hintereinander gesessen, ohne den vom Konzept vorgegebenen Mindestabstand von 1,50 Meter einzuhalten beziehungsweise einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Nach dem Bundesligaspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Arminia Bielefeld hatten die Frankfurter Spieler David Abraham und Timothy Chandler ihre Kinder zu sich in den Innenraum geholt, obwohl sich Angehörige von Spielern nach Vorgaben des Hygienekonzeptes nicht in dieser besonders geschützten Zone aufhalten dürfen.
Beim Relegationsrückspiel 2019/20 zwischen dem FC Heidenheim und Werder Bremen hatte die DFL noch eine Geldstrafe verhängt, weil eine Gruppe von Spielerfrauen auf der Tribüne erschienen war.
