Kurz vor Mitternacht ergriff Werner Altegoer auf der Weihnachtsfeier der Bochumer Profis das Wort und sprach vor allem einem Mann seinen Dank aus: Bernard Dietz, dem zuvor gegen Bremen die Krönung seiner knapp zweimonatigen Tätigkeit als Aushilfscoach versagt geblieben war. Die Niederlage ändert nichts daran: Dietz wird in Bochum als Held gefeiert. Obwohl ihm kaum etwas verhasster ist. Sein Dank wiederum galt zu später Stunde am Dienstag seinen Co- Trainern Ralf Zumdick und Frank Heinemann. Und damit leitete Dietz auch zu seinem Nachfolger über: Ralf Zumdick wird in der Rückrunde als verantwortlicher Mann das Unternehmen Wiederaufstieg leiten.
Zumdick blockte alle Nachfragen ab, die VfL-Bosse gaben auch gestern keinen Kommentar ab, hatten auch die überraschten Spieler am Dienstagabend beim letzten Zusammensein in diesem Jahr nicht über die Entscheidung informiert. Erst am heutigen Donnerstag Mittag wollen sie den neuen Chefcoach vorstellen und die Frage, über die sie sich seit Wochen den Kopf zerbrochen haben, offiziell beantworten. Dennoch ist es nach kicker-Informationen sicher, dass es nach dem erfolgreichen Intermezzo mit Amateur-Trainer Dietz erneut zu einer internen Lösung kommen wird, nachdem andere Kandidaten wie Bernd Krauss oder zuletzt Klaus Augenthaler abgesagt haben. Zumdick, der in seiner aktiven Karriere (1981 bis 1993) 282 Mal das Tor des VfL hütete, ist seit 1993 als Co- Trainer in Bochum beschäftigt.
In sieben Zweitliga-Spielen feierte der VfL unter Dietz fünf Siege und stellte so die Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen wieder her. Zumdick soll seine Arbeit jetzt weiterführen. Kontinuität soll damit gewährleistet sein, ebenso eine Intensivierung der Verzahnung zwischen Profi- und Amateurbereich. Dietz soll dem 41-jährigen Zumdick darüber hinaus mit seinem Rat zur Seite stehen.