"Ich habe keine Ahnung, wir verlieren die Ordnung, haben keinen Zugriff mehr auf das Spiel. Das war, glaube ich, zehn Minuten lange, als wir gar nicht mehr gewusst haben, was wir machen sollten. Am Ende kann St. Pauli sogar noch das dritte Tor machen", ärgerte sich Zulj unmittelbar nach der Partie am "Sky"-Mikrofon.
Der Spielmacher und seine Teamkollegen hatten gegen offensiv harmlose Kiez-Kicker alles im Griff, führten durch die Treffer von Zulj (26.) und Simon Zoller nach 76 Minuten mit 2:0, der erste Heimsieg der Saison schien so gut wie sicher. Doch dann drehten die Hamburger auf, Daniel-Kofi Kyereh stellte binnen zwei Minuten auf 2:2 und hatte sogar am Ende noch die Chance zum dritten Treffer, wenngleich auch der VfL durch Robert Tesche noch eine Riesenchance zum 3:2 hatte. "Wir verfallen wieder in alte Muster aus der vergangenen Saison", sagte Zulj. Und Zoller ergänzte: "Wir haben über 80 Minuten ein super Spiel gemacht, hatten viele Chance, die Partie zu entscheiden. Dann hatten wir zehn schlechte Minuten, am Ende muss man sagen, können wir das Ding sogar noch verlieren."
Es waren natürlich "zwei verlorene Punkte", wie Trainer Thomas Reis feststellte. Aber der Coach weiß auch, "dass wir das Spiel auch noch verlieren können". Wie eine Niederlage dürfte sich das 2:2 für Bochum aber sicherlich anfühlen.
"Das müssen wir so schnell wie möglich abstellen"
Die erste Suche nach den Gründen für den Einbruch geschah direkt nach Spielschluss. Reis monierte, dass sein Tema nur noch "Geleitschutz" gegeben hat. Zulj sagte: "Ich habe das Gefühl gehabt, dass wir es sicher zu Ende spielen werden. Aber ich glaube, wir waren uns dann zu sicher. Und wenn du dir eben zu sicher bist, dass du das 2:0 zu Ende spielst, dann passiert genau sowas. Das müssen wir so schnell wie möglich abstellen." Weiter geht es für den VfL Bochum am kommenden Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Karlsruhe.
