Bundesliga

Zukunft von Kolo Muani? Für die Eintracht "eine Luxussituation"

Eintracht-Vorstände schaut dem Transferende entspannt entgegen

Zukunft von Kolo Muani? Für die Eintracht "eine Luxussituation"

Lassen sich bei der Personalie Kolo Muani nicht unter Druck setzen: Die Eintracht-Vorstände Axel Hellmann (l.) und Markus Krösche.

Lassen sich bei der Personalie Kolo Muani nicht unter Druck setzen: Die Eintracht-Vorstände Axel Hellmann (l.) und Markus Krösche. picture alliance / HJS-Sportfotos

Randal Kolo Muani trainierte am Donnerstag nicht mehr mit der Mannschaft. Stopp, die Schnappatmung bitte wieder einstellen. Der Franzose weilt nicht etwa schon in Paris oder streikt sich dorthin, sondern kuriert Magenbeschwerden aus. Schon am Mittwoch trainierte er am Nachmittag nur individuell. Bis zum Saisonstart am Sonntag gegen Darmstadt 98 (17.30 Uhr) sollten die Probleme überwunden sein und der Torjäger in der Startelf stehen - beim "echten Derby" wie Axel Hellmann am Donnerstag grinsend betont. "Nicht wie andere Spiele, die zu einem Derby hochgeschrieben werden", ergänzt der Vorstandssprecher. Ohne dabei den Blick in Richtung Mainz zu richten, versteht sich.

Der 52 Jahre alte Klubchef präsentierte sich ohenhin vor dem Auftakt der 55. Bundesliga-Saison mit Beteiligung der Eintracht gut gelaunt. "Selten bin ich mit einer solchen Aufmerksamkeit, Spannung, aber auch einem Hunger und Neugier an den Start gegangen", sagt Hellmann und meint damit einerseits Themen, die die gesamte Fußballwelt betreffen wie maßlose Investitionen aus Saudi-Arabien und die Zukunft der DFL mit Blick auf die nahende Ausschreibung der Medienrechte.

Kolo Muani? "Ihr glaubt gar nicht, wie entspannt wir sind"

Aber auch bei der Eintracht ist viel los. "Das beginnt bei dem neuen Stadion-Setup, an dem wir arbeiten und ganz sicher irgendwann die 58.000 schaffen werden. Das führt auch zu inneren Fragen, wie sich der Hauptaktionär, der Verein, personell neu aufstellen wird. Da haben wir seit Dekaden ja eine gleiche Rahmensituation." Mit dem angekündigten Rückzug von Präsident Peter Fischer zum Jahresende wird sich diese Situation ändern. "All diese Dinge werden in diesem Jahr passieren und noch viele mehr", kündigt Hellmann an.

Ob Randal Kolo Muani noch von den Zuschauern zu bestaunen sein wird, wenn in den kommenden Monaten die ausgebaute Nordwestkurve erstmals vollausgelastet werden kann, steht in den Sternen. Doch auch davon lässt sich Hellmann nicht beirren. "Ich erinnere an das Thema Kostic. Das kennen wir ja. Deswegen kann ich nur sagen: Ihr glaubt gar nicht, wie entspannt wir sind im Vorstand", betont Hellmann und erklärt auch direkt das Zustandekommen der Gemütslage. "Weil es immer besser ist, solche Situationen aus einer Position der Stärke und der Ruhe heraus zu bewerten und nicht aus einer Situation des Drucks, die wir in den vergangenen Jahren bei Eintracht Frankfurt auch hatten. Das ist für uns eine Luxussituation, in der wir gerade sind."

Krösche betont: Lassen uns nicht treiben

Das große Interesse von PSG an Kolo Muani ist längst bekannt, wie weit der Klub aus der französischen Hauptstadt aber bereit zu gehen ist, nicht. "Der Stand ist unverändert. Randal hat noch vier Jahre Vertrag. Wir sind diejenigen, die das Heft des Handelns in der Hand haben. Wir entscheiden und lassen uns da auch nicht treiben", macht Sportvorstand Markus Krösche einmal mehr klar. Heißt konkret: Erfüllt PSG die Forderungen von rund 100 Millionen Euro, darf Kolo Muani gehen. Sonst nicht.

Die von Hellmann erwähnte Luxussituation ist es noch in einer weiteren Hinsicht. Denn bei aller Sorge, den möglichen Verlust sportlich nicht adäquat auffangen zu können, würde sich der Transfer was den Gewinn angeht in einer finanziellen Dimension abspielen, wie es ihn noch nie in der Bundesliga gegeben hat. Der Torjäger ist schließlich vor einem Jahr ablösefrei gekommen.

Ohne Konzern, Werk oder Brausehersteller im Rücken

Nicht ganz unwichtig. Denn die wirtschaftliche Faktoren sind am Standort in Frankfurt eben andere als bei der Konkurrenz um die internationalen Plätze. Wolfsburg, Leverkusen und Leipzig stehen exemplarisch. "Das wird gerne vergessen", sagt Hellman: "Wir müssen für unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit erheblich mehr tun als andere Vereine, weil wir keinen Konzern, kein Werk und keinen Brausehersteller hinter uns haben, der sicherstellen kann, dass das Budget Jahr für Jahr abgesichert sind. Das müssen wir uns erarbeiten." Kolo-Muani-Millionen helfen dabei - ob in diesem Sommer oder dem nächsten.

Moritz Kreilinger

Axel Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt, spricht während der Pressekonferenz zum Start der neuen Bundesligasaison 2023/2024,


GER, Fussball, Eintracht Frankfurt, Pressekonferenz, 1. Bundesliga, 17.08.2023


Foto: Eibner-Pressefoto/Florian Wiegand

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