Bundesliga

Zukunft bleibt offen: Sabitzers Gedanken vor dem "letzten großen Schritt"

Österreicher wohl ein Kandidat bei Tottenham

Zukunft bleibt offen: Sabitzers Gedanken vor dem "letzten großen Schritt"

Stammkraft auf Abwegen? Leipzigs Kapitän Marcel Sabitzer.

Stammkraft auf Abwegen? Leipzigs Kapitän Marcel Sabitzer. picture-alliance

Seine Wichtigkeit für RB Leipzig stellte Marcel Sabitzer (27) einmal mehr am Samstag bei Werder Bremen unter Beweis, der Kapitän war Leipzigs Dreh- und Angelpunkt sowie Schütze zum 4:1-Endstand. Ob der Österreicher über den Sommer hinaus in Leipzig bleibt, steht indes in den Sternen. Sabitzer vermied am Wochenende zum wiederholten Mal ein klares Bekenntnis, seinen im Sommer 2022 auslaufenden Vertrag verlängern zu wollen. "Es spricht nichts dagegen, aber auch nichts dafür. Ich bin relativ neutral eingestellt", sagte er und hielt sich betont alle Optionen offen.

Es spricht nichts dagegen, aber auch nichts dafür. Ich bin relativ neutral eingestellt.

Marcel Sabitzer

Im Gegensatz zu Willi Orban (28), der am Freitag seinen ebenfalls bis 2022 befristeten Vertrag um drei Jahre verlängerte und zugleich einen Anschlusskontrakt nach dem Karriereende vereinbarte, liebäugelt Sabitzer mit einem Wechsel. "Ich weiß, dass ich in einem Alter bin, wo es möglicherweise der letzte Schritt ist. Deshalb lasse ich es mir gut durch den Kopf gehen", so der Mittelfeldspieler.

Hartnäckig hält sich das Gerücht, wonach er Wunschspieler von Tottenham-Trainer Jose Mourinho sein soll. Eine konkrete Anfrage bei RB gab es bislang aber nicht. Aktuell sind die Spurs nur Tabellensiebter, drohen im Gegensatz zu RB die Qualifikation für die Champions League zu verpassen.

Lockt Tottenham? - Wechsel kein Tabu mehr

Allerdings würde Sabitzer bei Tottenham deutlich mehr verdienen können als in Leipzig, wenngleich er auch bei den Sachsen mit einem geschätzten Grundgehalt von jährlich rund sechs Millionen Euro zu den Top-Verdienern gehört. Aus eben diesem Grund will Leipzig den Vertrag nicht um jeden Preis verlängern, weil dies eine Signalwirkung für andere haben könnte. Auch die Verträge von Emil Forsberg (29) und Marcel Halstenberg (29) laufen im Sommer 2022 aus. Auch die beiden Routiniers stehen vor der Frage, ob sie ihre Karriere in Leipzig beenden oder eine neue Herausforderung suchen wollen.

Sabitzer gibt sich "entspannt"

Zwischen RB und Sabitzers Beratern hat es bislang nach kicker-Informationen noch gar keine konkreten Gespräche gegeben. "Es gibt keine Eile, ich bin entspannt", sagte Sabitzer. Leipzig könnte mit einem Verkauf in diesem Sommer ähnlich wie bei Timo Werner (ging für 53 Millionen Euro nach Chelsea) und Dayot Upamecano (wechselt für 42,5 Millionen Euro zum FC Bayern) richtig Kasse machen. Vor sieben Jahren verpflichtete man Sabitzer für zwei Millionen Euro von Rapid Wien, anschließend wurde er für ein Jahr nach Salzburg ausgeliehen. Denkbar ist allerdings auch, dass beide Seiten ohne Einigung in ein letztes Vertragsjahr gehen und Sabitzer dann nach der nächsten Saison ablösefrei wechselt. Ein solches Szenario wäre laut Sportdirektor Markus Krösche zwar nicht wünschenswert, aber anders als in den Vorjahren kein Tabu mehr.

Auf Sabitzers Leistungen hat die offene Zukunftsfrage keine Auswirkungen. Im Gegenteil. Mit sieben Saisontreffern in der Liga ist der Mittelfeldspieler aktuell Leipzigs Top-Torschütze, zudem weist er hinter Angelino (2,85) mit 2,92 den zweitbesten kicker-Notenschnitt aus.

Oliver Hartmann

Bilder zur Partie Werder Bremen - RB Leipzig