Bundesliga

Zu viele Gegentore: Toppmöller steht vor einem Spagat

Frankfurt fehlt aus vielen Gründen ein stabiles Fundament

Zu viele Gegentore: Toppmöller steht vor einem Spagat

Dino Toppmöller durchlebt keine einfache Phase mit der Eintracht.

Dino Toppmöller durchlebt keine einfache Phase mit der Eintracht. IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Um den Weg zurück in die Erfolgsspur zu finden, muss die Eintracht an ihrer defensiven Stabilität arbeiten. In diesem Kalenderjahr kassierte die Mannschaft in sechs von neun Pflichtspielen zwei Gegentore oder mehr (3:3 in Freiburg). Die einzigen Siege gab es in Leipzig (1:0) und gegen Mainz (1:0), als hinten die Null stand. Das war im Januar.

Stabilität bildete zu Saisonbeginn das Fundament

Auffällig: Zu Saisonbeginn musste die SGE in den ersten neun Pflichtspielen nie mehr als einen Gegentreffer hinnehmen. Zwei Gegentore fielen erstmals am 6. Spieltag beim 0:2 in Wolfsburg. Die stabile Abwehr war das Fundament für die starke Phase im Herbst, als das Team wettbewerbsübergreifend achtmal in Folge ungeschlagen blieb (sechs Siege, zwei Unentschieden).

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Trainer Dino Toppmöller muss nun den Spagat hinbekommen, seine Elf defensiv zu stabilisieren, aber auch die offensiven Abläufe weiter zu verfeinern. Mit Hugo Ekitiké gibt es im Sturm eine neue Waffe, die noch besser eingesetzt werden muss. Der Franzose bereitete gegen Wolfsburg zwar das 1:1 vor, kam aber selbst nur einmal gefährlich zum Abschluss (23.). Das kann nicht der Anspruch sein.

Effiziente Gegner und zu viele Standardgegentore

Defensiv sollte das Trainerteam ein besonderes Augenmerk auf das Verhalten bei gegnerischen Standards legen. In der Bundesliga fielen in diesem Jahr fünf der zehn Gegentore nach ruhenden Bällen, auch gegen Union Saint-Gilloise gab es zuletzt ein Gegentor nach einer Ecke. Zum Teil krasse individuelle Fehler (Tuta, Smolcic, Skhiri) mündeten in weiteren Gegentoren.

Auffällig ist, dass sich im Vergleich zur Hinrunde die Chancenverwertung der Gegner signifikant verbessert hat. Verwerteten die anderen Teams in der ersten Saisonhälfte lediglich 22,2 Prozent ihrer Chancen gegen Frankfurt, sind es nun 32,3 Prozent. In der Hinrunde gab es durchschnittlich alle 11,3 Torschüsse einen Gegentreffer, in der Rückrunde alle 7,5 Torschüsse. Ein Grund für die gestiegene Effizienz könnte darin liegen, dass sich infolge von individuellen Aussetzern besonders große Torchancen ergaben. Nach erst sechs Rückrundenspielen ist die Aussagekraft dieser Statistik allerdings auch noch begrenzt.

Das Formtief diverser Stammspieler erschwert die Aufgabe. Sechser Ellyes Skhiri laboriert an einer angebrochenen Rippe und Rückenschmerzen. Gegen Wolfsburg setzte er aus, insbesondere seine schwachen Auftritte in der Conference League dürften aber auch mit diesen Problemen zusammenhängen. Torhüter Kevin Trapp, der immer mal wieder an Rückenschmerzen leidet, ist in dieser Saison ebenfalls nicht mehr so stabil wie in früheren Jahren. Tuta brach nach ordentlicher Hinrunde ein, und zuletzt ließ sich auch noch Willian Pacho von der Verunsicherung anstecken. Robin Koch steht seinen Mann, war zuletzt aber ebenfalls gesundheitlich angeschlagen. Alles in allem also keine leichten Voraussetzungen, um rasch zu der alten Stabilität zurückzufinden.

Julian Franzke

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