2. Bundesliga

Simon Zollers langer Anlauf bei St. Pauli

St. Paulis Sturm-Hoffnung wurde bislang immer wieder ausgebremst

Zollers langer Anlauf

Soll im neuen Jahr bei St. Pauli durchstarten: Simon Zoller.

Soll im neuen Jahr bei St. Pauli durchstarten: Simon Zoller. IMAGO/eu-images

Die persönliche Saison-Statistik des Angreifers liest sich ernüchternd. Drei Joker-Einsätze ohne Torbeteiligung und Note in der Liga, ein Startelf-Einsatz im Pokal gegen Schalke (kicker Note 4) - das ist deutlich weniger, als sich Simon Zoller und St. Pauli von dem Transfer im Spätsommer dieses Jahres erhofft hatten.

Trainer Fabian Hürzeler hat dafür eine plausible Erklärung: "Simon kam zunächst mit einer kleineren Verletzung, hatte dann noch ein paar Themen außerhalb des Fußballs." Dass ihn am Ende wieder muskuläre Probleme ausbremsten, rundet die bislang noch nicht erfolgreiche Liaison zwischen dem 32-jährigen Angreifer und dem Kiez-Klub ab.

Es ist alles komplexer als ich es in den zurückliegenden Jahren erlebt habe.

Simon Zoller

Die Verpflichtung des Ex-Bochumers am letzten Tag der Sommer-Transferperiode war auch eine Reaktion von Sportchef Andreas Bornemann auf den Stotter-Start der St. Pauli-Offensive: Die Mannschaft von Hürzeler hatte an den ersten vier Zweitliga-Spieltagen lediglich zwei Treffer erzielt, der neue Mittelstürmer Andreas Albers war ohne Erfolg und Bindung geblieben.

Paradox: Seit Zoller unter Vertrag stand, ging der Stern von Johannes Eggestein nach rund einjährigem Anlauf auf. Der frühere Bremer hatte seit der Inthronisierung von Hürzeler in dessen ersten neun Monaten nicht ein einziges Mal zur Startelf gehört, seit die Bundesliga-erfahrene Konkurrenz da war, startete er durch, erzielte sechs Tore in der Liga, überzeugte zudem als mitspielender Mittelstürmer.

Und Zoller? Wenn St. Pauli am 3. Januar ins Trainingslager nach Benidorm aufbricht, soll seine Zeit so richtig beginnen. Hürzeler hat während der bisherigen vier Monate die Professionalität des Sturm-Routiniers gelobt, dieser wiederum hat die fordernde Arbeit des Trainers gelobt: "Es ist alles komplexer als ich es in den zurückliegenden Jahren erlebt habe. Aber das ist genau das, was ich wollte."

Eggestein als Musterbeispiel für Zoller

Im neuen Jahr will und soll Zoller dann auch leistungsmäßig wieder dorthin, wo er hinwollte. Als Musterbeispiel, dass der Anlauf auf St. Pauli auch mal ein wenig länger dauern kann und dennoch ans gewünschte Ziel führen kann, dient ausgerechnet sein Sturmkonkurrent Eggestein. 

Sebastian Wolff

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