2. Bundesliga

Zolinskis nächstes Etappenziel: "Ich möchte in die erste Elf"

Lauterns gefühlter Neuzugang und sein Comebackplan

Zolinskis nächstes Etappenziel: "Ich möchte in die erste Elf"

Ben Zolinski ist heiß auf seine Rückkehr beim 1. FC Kaiserslautern.

Ben Zolinski ist heiß auf seine Rückkehr beim 1. FC Kaiserslautern. IMAGO/Eibner

"Wenn man sich bewegt, dann geht das", meinte Ben Zolinski lachend mit Blick auf sein sommerliches Outfit im tiefen pfälzischen Winter. Er konnte also gar nicht anders, mangelnde Bewegung war dem 30-Jährigen auch wirklich nicht vorzuwerfen. Beim ersten Training nach vier Wochen Pause war Zolinski einer der Aktivposten. Das ist auch Trainer Dirk Schuster nicht entgangen. "Er brennt auf seinen Einsatz, er möchte unbedingt in die Startformation. Das hat man auch heute gesehen. Er war sehr aktiv, hat sehr viele Läufe gemacht, auch mit hohem Tempo", lobte der Trainer.

"Eine unheimlich empfindliche Stelle"

Die Saison begann denkbar ungünstig für den Neuzugang aus Aue. Nach 30 Minuten am 1. Spieltag war die Vorrunde für Zolinski beendet. Über den 2:1-Auftaktsieg gegen Hannover 96 konnte er sich nur bedingt freuen, eine gebrochene Kniescheibe bereitete ihm in diesem Moment größere Sorgen. Das Szenario, dass er deshalb die gesamte Hinrunde verpassen wird, war ihm zu diesem Moment aber noch fern. "Damit habe ich nicht gerechnet. Aber es ist eine unheimlich empfindliche Stelle. Gerade das Zusammenspiel zwischen Sehnen und Muskeln. Das war ein Prozess, der schwierig war und viel Kraft gekostet hat, das gerade zu rücken, damit ich wieder voll belastbar bin", erläuterte der Pechvogel, der sich nach der Empfehlung vieler Ärzte gegen eine Operation entschieden hatte.

"Ich war dann teilweise schon wieder auf dem Platz und habe dann gemerkt: Das funktioniert doch nicht so richtig. Das ist nun mal so bei einer konservativen Behandlung. Der Bruch war dann gar nicht mehr das Problem, sondern alles drumherum." Geduld war gefragt. Freunde, Familie, Mitspieler, das Trainerteam - alle haben ihm dabei geholfen. Und die Fans. "Wenn man sieht, was hier los ist, da will man so schnell wie möglich wieder auf den Platz."

Etappenziel erreicht

Ein persönlich wichtiges Ziel erreichte er bereits. Beim Hinrundenabschluss in Düsseldorf war Zolinski erstmals wieder im Kader und erlebte hautnah, wie seine Kollegen in letzter Sekunde einen 2:1-Sieg sicherten. "Es war das Etappenziel, was ich mir mit dem Ärzteteam gesetzt habe. Es war wichtig, diese Kabinenluft, diese Anspannung vor dem Spiel noch mal mitzunehmen und das trotz der ganzen Rückschläge erreicht zu haben. Trotz meiner persönlichen Misere war das damit eine runde Sache", erzählte der gebürtige Berliner.

"Ich brauche jetzt wieder Praxis"

Auch der nächste Schritt ist klar formuliert: Startelf. Ein Datum steht dafür auch schon fest, ein Ort auch: 28. Januar, Hannover, Rückrundenauftakt. Diesmal für mehr als 30 Minuten. "Ich gehe mit der Marschrichtung rein, dass ich in die erste Elf möchte. Ich weiß auch, dass die Jungs absolut abgeliefert haben und zurecht diesen Status quo haben. Aber dafür gibt es eine Vorbereitung. Die will ich nutzen", kündigte Zolinski an. Der Konkurrenz in der Offensive ist nicht ohne, doch der Rechtsfüßer sieht einen Vorteil bei sich. "Das ist ja das Schöne an meiner Flexibilität. Ich bin nicht auf eine Position angewiesen. Meine Stärke ist, das Gefühl für den Raum zu haben. Gerade die tiefen Läufe. In den paar Minuten gegen Hannover konnte man sehen, welche Ansätze da sind. Ich brauche jetzt wieder Praxis, um wieder das Gefühl für verschiedene Situationen zu bekommen."

Dass das nächste Pflichtspiel erst in knapp sieben Wochen auf dem Plan steht, kommt Zolinski daher sehr gelegen. So kann er sein Comeback in Ruhe angehen. Auch Schuster sieht das ähnlich. "Wie wir den Benno kennen, müssen wir ihn eher ein kleines bisschen bremsen. Nicht, dass er überpaced", sagte der 54-Jährige. Denn Zolinski soll in der Rückrunde ein Faktor werden. Ob auf der Außenbahn, der Acht oder der Zehn, das wird sich zeigen. "Ich spiele da, wo mich der Trainer aufstellt", sagte Zolinski mit der branchenüblichen Diplomatie.

Moritz Kreilinger

Scorer, Dauerbrenner und Kilometerfresser: Höchstwerte im Unterhaus