Am Sonntagnachmittag hatte die Präfektur Neapel bekanntgegeben, dass man keine Eintrittskarten an Menschen mit Wohnsitz in Frankfurt verkaufen werde. Eintracht Frankfurt hat nun mit einem Statement reagiert und den Erlass als "in Inhalt und Begründung nicht minder rechtswidrig und zudem auch völlig untauglich" bezeichnet.
Das begründete Philipp Reschke, Vorstandsmitglied der SGE, damit, dass "zwei Drittel unserer Fans bekanntermaßen aus der Rhein-Main-Region und nicht aus Frankfurt kommen".
Reschke: "Es geht ums Prinzip und die Zukunft"
Die Konsequenz: Frankfurt wird auf das komplette Auswärtskontingent für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am kommenden Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in Neapel verzichten und erneut Rechtsmittel gegen die neue Verfügung der Präfektur einlegen. "In Anbetracht der Zeit geht es jetzt vor allem ums Prinzip und um die Zukunft", so Reschke zu den bevorstehenden und langwierigen rechtlichen Maßnahmen.
"Es gäbe womöglich unzählige Wege, diesen Erlass faktisch zu umgehen und Teile unserer Fans ins Stadion zu bringen. Aber erstens werden wir uns nicht in Postleitzahlengebiete aufspalten lassen. Und zweitens möchten wir niemanden vor Ort der offensichtlichen Gefahr behördlicher Willkür aussetzen, wie wir sie jetzt seit dem Hinspiel in beispielloser Form mit allen Verantwortlichen in Neapel erleben. Daher werden wir auf das Auswärtskontingent vollständig verzichten, sollte sich an der Verfügungslage nicht wider Erwarten noch kurzfristig etwas ändern", erklärt Reschke die Entscheidung des Bundesligisten.
Ausgangspunkt der Diskussion war eine Verfügung des italienischen Innenministeriums, die es der SSC Neapel untersagt hatte, Tickets an Anhänger der SGE zu verkaufen. Erst am Samstag hatte das zuständige Verwaltungsgericht der Region Kampanien einem Eilantrag der Eintracht auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen das von der Präfektur Neapel erlassene Verbot stattgegeben, Eintrittskarten an Menschen mit Wohnsitz in Deutschland zu verkaufen.
Napoli hatte darauf verstimmt reagiert und bereits damit gerechnet, dass die Präfektur erneut tätig werden würde.