Bundesliga

Schalke: Zalazar setzt bei Comeback sofort Impulse

Schalke: Auffälliges Debüt von Innenverteidiger Jenz

Zalazar setzt bei Comeback sofort Impulse

Nach seiner Einwechslung gleich mittendrin im Geschehen: Rodrigo Zalazar.

Nach seiner Einwechslung gleich mittendrin im Geschehen: Rodrigo Zalazar. IMAGO/Team 2

Nun ja, was überwiegt nach diesem 0:0 gegen Köln - der Frust über ein erneut nicht gewonnenes Spiel oder die Freude über eine vergleichsweise achtbare Leistung? "Schwer zu sagen", meinte Trainer Thomas Reis nach der Partie, um sich nach kurzer Überlegung für das Positive zu entscheiden: "Wenn eine Mannschaft den Sieg verdient gehabt hat, waren wir das." Sportvorstand Peter Knäbel sagte: "In erster Linie macht die Leistung Mut."

Der Tabellenletzte, dem mal wieder kein Treffer gelang, klammert sich an mehrere Faktoren. Einer davon: Die Defensive hat gegen die Kölner standgehalten. Das war auch einem Mann zu verdanken, der zum ersten Mal überhaupt das königsblaue Trikot trug. Moritz Jenz spielte sich bei seiner Premiere in den Vordergrund, der kicker kürte ihn mit der nicht überragenden, aber für dieses eher mäßige Westduell überdurchschnittlichen Note 2,5 zum "Spieler des Spiels".

Mir ist bewusst, welche Bedeutung Rodri für Schalke hat, mit ihm erhöht man die Qualität im Kader.

Thomas Reis

Jenz blockte Kölner Angriffsversuche mehrmals erfolgreich ab, fast wäre dem Neuen nach nicht einmal zwei Minuten sogar ein Traumeinstand geglückt. Jenz war bei einem Freistoß mit nach vorn gerückt, seinen Kopfball nach einer präzisen Flanke von Tim Skarke, ebenfalls Debütant, parierte Kölns Keeper Marvin Schwäbe glänzend. "Irgendwie hat er ihn gehalten, schade", sagte Jenz, vielleicht klappt's "beim nächsten Mal".

Jenz agiert "sehr präsent und unheimlich abgeklärt"

Nach seinem stabilen Debüt wäre es keine Überraschung, wenn der champions-league-erfahrene Jenz auch am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in der Startaufstellung stehen würde. Reis fand den ausgeliehenen Jenz, der dem FC Lorient gehört und zuletzt leihweise für Celtic Glasgow aktiv war, gegen den Effzeh "sehr präsent und unheimlich abgeklärt" im Zweikampfverhalten. Und Jenz scheint die Leistung anderer zu pushen, mit ihm an seiner Seite habe Abwehrboss Maya Yoshida „wesentlich stärker gewirkt", meinte Reis.

Zalazar belebt das Schalker Spiel

Andere mit seiner Leistung pushen kann definitiv Rodrigo Zalazar - das hat er bereits mehrfach nachgewiesen. Der Offensivspieler war nach mehr als dreimonatiger Verletzungspause (Mittelfußbruch) Mitte der zweiten Hälfte unter besonderem Applaus des Publikums eingewechselt worden, sein Mitwirken war sofort spürbar. Er hatte selbst gute Tormöglichkeiten, setzte Soichiro Kozuki mit einem wunderbaren Schnittstellenpass in Szene und beschäftigte die Kölner bei nahezu jeder Aktion.

"Mir ist bewusst, welche Bedeutung Rodri für Schalke hat, mit ihm erhöht man die Qualität im Kader", sagte Reis, dem allerdings dann manchmal "das Herz stehen bleibt", wenn Zalazar "im Mittelfeld Eins-gegen-eins spielt". Der Aufstiegsheld neigt bisweilen zu übermäßigem Kunstdribbling. Reis will Zalazar weiter das Risiko solcher Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Aktionen bewusst machen, den 23-Jährigen dabei aber keinesfalls in seiner Kreativität einschränken.

Schalke ist an Balanta dran

Reis hob auch die Wichtigkeit von Rückkehrer Alex Kral hervor, der Sechser kam nach 78 Minuten für Skarke in die Partie. Während Krals mehrwöchiger Zwangspause wegen Rückenbeschwerden hatte sich Schalke um eine Alternative für das defensive Mittelfeld bemüht, die Königsblauen stehen nun offenbar kurz vor der Verpflichtung von Eder Balanta vom FC Brügge.

Toni Lieto

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