Bundesliga

Xabi Alonso im Finale parteiisch - auch aus Eigennutz

Leverkusens Trainer drückt Argentinien und Palacios die Daumen

Xabi Alonso im Finale parteiisch - auch aus Eigennutz

Drück seinem Schützling Exequiel Palacios und Argentinien die Daumen im WM-Finale: Xabi Alonso. 

Drück seinem Schützling Exequiel Palacios und Argentinien die Daumen im WM-Finale: Xabi Alonso.  IMAGO/UPI Photo

Mit dem 4:1-Testspielsieg gegen den FC Zürich hat Bayer 04 den ersten Teil der Wintervorbereitung abgeschlossen. Am 3. Januar erwartet Xabi Alonso seine Spieler zum zweiten Part in Leverkusen. Die Pause wird der Spanier größtenteils in seiner Heimat verbringen.

"Ich habe das erste Mal seit ich bei Bayer 04 bin die Möglichkeit zurück nach Hause zu fahren. Ich werde Weihnachten mit der Familie und Freunden feiern und eine gute Zeit in San Sebastian zu haben", sagte der 40-Jährige am Samstag.

Völlig loslassen wird ihn der Fußball natürlich nicht. Erst recht nicht am Tag des WM-Endspiels in Katar, das er, obwohl seine Spanier nicht mehr im Turnier vertreten sind, ganz parteiisch verfolgen wird. Schließlich bietet sich Leverkusens argentinischen Mittelfeldspieler Exequiel Palacios die Chance, nach der Krone des Weltfußballs zu greifen.

"Wenn Du einmal die Chance hast, das WM-Finale zu spielen, dann möchtest du es nicht nur spielen, sondern auch gewinnen. Es ist eine großartige Herausforderung", sagt Xabi Alonso auch in Erinnerung an 2010, als er mit Spanien den Titel gewann, "davon kannst du dein ganzes Leben erzählen."

Ich drücke Pala die Daumen, dass er die Begeisterung, Weltmeister zu sein, mit hierherbringt.

Xabi Alonso

Geht es nach ihm, soll er künftig nicht der Einzige in der Bayer-Kabine sein, der diese Möglichkeit besitzt. Denn jeder Titel stärkt das Siegergen eines einzelnen Spielers und so auch das einer Mannschaft. Folglich schwingt auch ein gewisser Eigennutz mit, wenn Xabi Alonso erklärt: "Ich drücke Pala die Daumen, dass er die Begeisterung, Weltmeister zu sein, mit hierherbringt."

Palacios verfügt bereits über Endspielerfahrung

Der argentinische Achter, der bislang im Turnier dreimal als Einwechselspieler zum Einsatz kam, verfügt schon vor dem Finale über einige Endspielerfahrung - und zwar positiver: mit seinem Ex-Klub River Plate gewann er zweimal das Finale des argentinischen Pokals (2017 und 2019) sowie die der südamerikanischen Klubwettbewerbe Copa Libertadores (2018, vergleichbar mit der Champions League) und Recopa Sudamericana (2019); zudem mit Argentinien das der Copa America (2021) und jüngst im Juni das Finalissima, in dem Argentinien im Duell des Copa-America-Gewinners mit Europameister Italien die Oberhand behielt.

Gelingt der Albiceleste in Katar der Triumph, hätte Bayer 04 in seiner aktuellen Crew nach Xabi Alonso den zweiten Titelhamster mit der höchsten Auszeichnung im Weltfußball. Erfahrungswerte, die auch dem Werksklub auf dem Platz weiterhelfen würden. Weshalb in Leverkusen nicht nur der Trainer Palacios die Daumen drückt.

Stephan von Nocks