Es sagte eine Menge aus. Gerade einmal drei Einheiten hatte Nzuzi Toko mitgemacht, schon stand er am Samstag gegen Aue in der Würzburger Anfangsformation. Und nicht nur das: Der 29-Jährige war auf Anhieb einer der Besten im Kickers-Hemd. Toko war präsent in den Zweikämpfen, er strukturierte das Spiel und fiel mit klugen Pässen auf. Nach dem Spiel bescheinigte ihm Trainer Michael Schiele "eine sehr solide, eine gute Leistung". Was zunächst einmal erfreulich war für die Rothosen, bedeutete im Umkehrschluss aber auch: Trotz wochenlanger Vorbereitung, trotz all der Einheiten, war der Rest des Teams gegen Aue nicht gut genug, um im ersten Zweitliga-Spiel seit Mai 2017 erfolgreich zu sein.
Die erste Hälfte, sagte Schiele nach der Partie, sei "nicht gut, aber okay" gewesen, mit der zweiten könne er "absolut nicht zufrieden" sein. Hatte seine Mannschaft das Spiel in den ersten 45 Minuten noch offen gehalten und gerade in der Phase vor der Pause am 1:0 geschnuppert, so wurden die Defizite im zweiten Durchgang ziemlich deutlich.
Wer nun das 2:3 gegen Hannover 96 und das 0:3 gegen Aue zusammenfasst, der kommt nicht umhin, Grundsatzfragen wie diese zu stellen: Genügt die Qualität, um in der zweiten Liga konkurrenzfähig zu sein?
Wird Würzburg bis zum 5. Oktober nochmal aktiv?
Schiele hat in den vergangenen Wochen mehrmals betont, dass er sich noch die eine oder andere Verstärkung wünscht. Schon vor den ersten Spielen war dem 42-Jährigen klar, dass es noch Nachbesserungen bedarf. Die Frage, wie schlagkräftig der Kader ist, haben also nicht erst die Duelle mit Hannover und Aue aufgeworfen - sie haben aber veranschaulicht, dass die Kickers sowohl in der Defensive als auch in der Offensive Baustellen haben. Bis zum 5. Oktober ist noch Zeit, um aufzurüsten - damit Schiele schon bald nach einem Spiel sagen kann, dass er "absolut zufrieden" sei.
