Zwei Wochen war die letzte Ligapartie her, bevor es im Finale des DFB-Pokals noch einmal um einen Titel gehen sollte. Der VfL Wolfsburg wollte dabei das Double perfekt machen. Die Wölfinnen um Trainer Tommy Stroot, die im letzten Ligaspiel Bayer 04 Leverkusen mit 7:1 abgefertigt hatten, begannen mit drei personellen Veränderungen: Wilms, Rauch und Roord spielten für Blässe, Wedemeyer und Popp (allesamt Bank).
Anders waren die Vorzeichen beim Underdog aus Potsdam, der in der Liga eine 0:5-Klatsche gegen den FC Bayern hinnehmen musste und die Königsklasse verspielte. Trainer Sofian Chahed tauschte ebenfalls dreifach, Pokaltorhüterin Wellmann begann für Fischer, davor durften Plattner und Karen Holmgaard anstelle von Graf und Kerschowski (beide Bank) ran.
Potsdam frech, Wölfinnen eiskalt
Die haushohen Favoritinnen waren natürlich die Frauen des VfL Wolfsburg, die zuletzt siebenmal in Folge den DFB-Pokal gewonnen hatten und in dieser Saison auch die Meisterschaft für sich entscheiden konnten.
Entsprechend klar waren die Vorzeichen in Köln-Müngersdorf vor 17.531 Zuschauern, doch zu Beginn agierten die Turbinen durchaus frech, Holmgaard zögerte aber etwas zu lange und verpasste damit die erste Chance (8.). Wenig später schlug dann das Pendel schon in Richtung der Wölfinnen aus, da sich Pajor bei einer Ecke hochschraubte und die Führung für den VfL erzielte (11.).
Somit war der Favorit früh im Soll und kam auch im Anschluss über die Torschützin (14.) und Huth (25.) zu guten Möglichkeiten, die aber noch ungenutzt blieben. Potsdam kam immer seltener in Angriffssituationen, die Kräfteverhältnisse wurden mehr und mehr in Richtung des Meisters gerückt.
Pajor und Roord sorgen für die Vorentscheidung
Somit war das zweite Kopfballtor von Pajor - vorausgegangen war eine tolle Kombination über mehrere Stationen - keine Überraschung mehr (33.). Das 2:0 war für die Turbinen ein echter Wirkungstreffer, denn sie spielten danach fahrig und fehlerbehaftet, einen solchen Fehler von Gerhardt nutzte Roord vor der Pause sogar noch zum 3:0 (42.), eine erste Vorentscheidung für die Niedersachsen.
Personell verzichteten beide Trainer auf Veränderungen, dennoch zeigten die Potsdamerinnen zu Beginn ein anderes Gesicht und näherten sich über Kössler (50., 53.) und Weidauer (51.) an, das Tor wollte aber nicht fallen. Nach diesen Anfangssequenzen stabilisierte sich die Abwehr der Wölfinnen wieder, der VfL verzichtete weitestgehend aber auf eigene Offensivaktionen.
Freistoß sorgt für die Entscheidung
Daher dauerte es auch bis in die Schlussphase hinein, ehe wieder etwas passierte. Janssens Freistoß aus 18 Metern fälschte Weidauer unhaltbar ab und sorgte somit endgültig für die Entscheidung (69.).
Die Wölfinnen holten in der ersten Saison unter Trainer Tommy Stroot also direkt das Double aus Meisterschaft und Pokal, Letzteren holten die Niedersachsen zum achten Mal in Serie. Auf der Gegenseite gaben sich die Turbinen nie auf, waren letztlich aber chancenlos und verloren somit auch im fünften Anlauf seit dem Pokalsieg 2006 das Finale.