Bundesliga

WM-Kandidat Asano mit Vollgas ins kleine Jubiläum

Bochums starke Defensive: Stabiler als die Werkself

WM-Kandidat Asano mit Vollgas ins kleine Jubiläum

Zeigte ungeahnte Qualitäten: Takuma Asano.

Zeigte ungeahnte Qualitäten: Takuma Asano. IMAGO/Eibner

Es war ein etwas kurioses Interview nach dem Bochumer 2:1 in Sinsheim am vorigen Samstag. Takuma Asanos erster Doppelpack in der Bundesliga, logisch, dass der schnelle Japaner ein gefragter Interviewpartner war.

Bundestrainer Hansi Flick hatte in Sinsheim auf der Tribüne gesessen und Asanos Gala miterlebt. Japan wird bei der WM im November ein Gegner der deutschen Mannschaft in den Gruppenspielen sein, logisch, dass dem japanische Nationalspieler da die Frage nach Flick gestellt wurde.

"Hansi Flick, was ist das?"

"Hansi Flick, was ist das?", fragte Asano aber zunächst etwas verwirrt zurück. Für ihn sicher nur ein Randaspekt seiner glanzvollen Vorstellung, dass der deutsche Bundestrainer seine Taten von der Tribüne aus miterlebt hatte.

Am Sonntag gegen Bayer Leverkusen wird Asano sein 50. Bundesligaspiel erleben, voraussichtlich in der Bochumer Startelf. Nach seinen zwei Toren gegen Hoffenheim liegt es auf der Hand, dass Trainer Thomas Reis auch im Heimspiel gegen die Werkself auf die Qualitäten des flinken Offensivmannes setzen wird.

"Sehr schnell und wendig, tiefer Schwerpunkt, schwer zu verteidigen", zählt zum Beispiel Innenverteidiger Maxim Leitsch die Qualitäten des Kollegen auf. Als Torschütze war Asano allerdings bislang kaum in Erscheinung getreten, in 48 Bundesligaspielen zuvor waren ihm lediglich zwei Treffer gelungen.

Umso mehr hoffen sie in Bochum natürlich darauf, dass mit seinem Doppelpack, übrigens jeweils nach grandioser Vorarbeit von Torwart Manuel Riemann, der Knoten beim Japaner geplatzt ist.

Schließlich gilt es, die bisher ausgezeichnete Ausgangsposition nicht zu verdaddeln, sondern möglichst früh den Sack zuzumachen und den Klassenverbleib einzutüten. Der VfL holte als Aufsteiger in dieser Saison bereits 35 Punkte. Die letzte Mannschaft, die mit 35 Punkten noch absteigen musste, war Bochum selbst - in der Saison 2004/05.

Die längste Serie unter allen Bundesligisten

Gegen die Werkself, die an guten Tagen jedem Gegner mit enormem Tempo riesige Probleme bereiten kann, wird vor allem eine kompakte Defensive, viel Laufarbeit und Tempo gefragt sein. Allerdings kann sich die Bilanz des VfL auch in diesem Punkt sehen lassen. Denn in den vergangenen 21 Spielen musste Bochum nie mehr als zwei Gegentore hinnehmen, das ist die längste Serie dieser Art unter allen Bundesligisten. Mehr als zwei Gegentore kassierte das Team von Trainer Reis zuletzt am siebten Spieltag beim 0:3 in Leipzig, zuvor war der Aufsteiger nur einmal so richtig unter die Räder gekommen, beim 0:7 bei den Bayern.

Interessant im Vergleich mit Bayer Leverkusen auch der Blick auf die Torbilanz: Bochum kassierte zwei Gegentore weniger (40) als Leverkusen. Allerdings schoss die Werkself satte 38 Tore mehr als der VfL, schon 68. Da bleibt zu vermuten, dass Manuel Riemann und seine Vorderleute am Sonntagnachmittag ganz intensiv gefordert werden.

Oliver Bitter

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