Bundesliga

Wirtz trifft auf Ausbildungsklub: Warum Hofmann über den Spielmacher staunt

Der 20-Jährige spielte im Nachwuchs des 1. FC Köln

Wirtz trifft auf Ausbildungsklub: Warum Hofmann über den Spielmacher staunt

Die Leverkusener Jonas Hofmann und Florian Wirtz

Die Leverkusener Jonas Hofmann und Florian Wirtz IMAGO/Team 2

Vor knapp einer Woche erreichte Florian Wirtz seinen nächsten Meilenstein. Gegen Mainz (2:1) absolvierte Bayers Nummer 10 mit 20 Jahren und 296 Tagen sein 100. Bundesliga-Spiel - nur drei Profis waren beim Erreichen dieser Marke noch jünger gewesen. Ganz generell war das also schon besonders. Führt man sich allerdings vor Augen, dass Wirtz wegen eines Kreuzbandrisses viele Monate hatte aussetzen müssen, dann war dieses Jubiläum doppelt bemerkenswert.

Den Kreuzbandriss hatte sich Wirtz im März 2022 zugezogen - beim 0:1 gegen seinen Ausbildungsklub 1. FC Köln, bei dem Bayer am Sonntag zum rheinischen Duell antreten wird. Fast zwei Jahre ist dieses Vorkommnis nun her. "Es war ein Schock für uns", sagte seine Schwester Juliane, Fußballerin bei Werder Bremen, vor ein paar Wochen im kicker-Interview. "Menschlich ist er dadurch aber noch mehr gereift. Und wenn man seinen Körperbau sieht", erklärte sie, "hat er in dieser Zeit einen weiteren Schritt nach vorn gemacht."

"Aktionen, die aussichtslos erscheinen"

Er erholte sich, kam gestärkt zurück, gehört längst zu den größten Hoffnungen dieses Fußballlandes und hat mit der Werkself in dieser Saison noch alle drei Titeloptionen. Einen gewichtigen Anteil daran besitzt der Spielmacher selbst, der als Leverkusens Kreativdirektor fungiert. Er wandelt zwischen den Linien, verschärft blitzschnell das Tempo, schießt Tore, bereitet sie liebend gerne vor und macht für Bayer oftmals den berüchtigten Unterschied.

Wenn der ungeschlagene Bundesliga-Tabellenführer am Sonntag beim abstiegsgefährdeten 1. FC Köln antritt, dann will Wirtz (aktuell fünf Tore und zehn Assists in der Liga) das selbstredend wiederholen. Und Kollege Jonas Hofmann traut es ihm in jedem Fall zu. Der 31-Jährige schwärmte schon bei seiner Ankunft in Leverkusen im vergangenen Sommer von seinem knapp elf Jahre jüngeren Mitspieler. Dieser Eindruck hat sich seither nur noch mal verfestigt. Man kriege es oft mit in letzter Zeit, berichtet Hofmann, da werde immer von "Magic" gesprochen, der Magie. "Er hat die Aktionen, die teilweise aussichtslos erscheinen."

Schnell auch mit dem Ball

Der Treffer gegen Freiburg, der zum Tor des Jahres 2023 gewählt wurde, sei so eine Szene, sagt Hofmann. Ende Oktober schlug Wirtz beim 2:1 gegen den SC mehrere Haken, schickte Nicolas Höfler ins Karussell, eher er zur 1:0-Führung vollendete. Wirtz besitze "die besondere Finesse", könne zudem den "tödlichen Pass" spielen, "er ist immer für so eine Aktion gut", rühmt ihn sein Teamkamerad und kommt am Ende seines Loblieds zu einem weiteren Punkt.

 "Man glaubt es gar nicht, aber Flo ist auch mit dem Ball unheimlich schnell", sagt Hofmann, "er ist unheimlich schwer vom Ball zu trennen. Gegen körperlich stärkere Gegner schirmt er ihn gut ab. Für unser Offensivspiel ist er Gold wert." Wohl wahr. Es ist deshalb nur logisch, dass sich am Sonntag wieder zig Augenpaare auf den Ausnahmespieler richten werden, den der 1. FC Köln so gerne behalten hätte.

Unter lautem Getöse war der Wechsel des Top-Talents zu Bayer 2020 vollzogen worden. Wenige Monate später hatte Wirtz schon sein erstes Bundesliga-Spiel bestritten. Am Wochenende wird sein 101. Einsatz folgen.

Leon Elspaß

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