Seit fast zwei Tagen ist der Transfermarkt geschlossen, und erst jetzt kann Rouven Schröder vermutlich das erste Mal durchatmen. Hinter Schalkes neuem Sportdirektor liegen aufreibende Wochen mit etlichen Ein- und Verkäufen. Der nächste und vorerst letzte: Amine Harit, einer der vielen Spieler, die für Zweitliga-Verhältnisse ein zu hohes Gehalt kassierten und deshalb gehen mussten.
Der in Frankreich geborene Marokkaner wird für eine Saison an Olympique Marseille ausgeliehen, eine Kaufoption besteht nicht.
"Die Entscheidung, Amine Harit nach Marseille auszuleihen, hat mehrere Dimensionen", wie Sportdirektor Schröder erklärt. "Einerseits sparen wir durch die Ausleihe in dieser Saison eine Menge Geld. Gleichzeitig haben wir die Entwicklung seines Marktwertes im Blick: Wir erhalten uns die Möglichkeit, Amine Harit - im Idealfall nach einer Saison als Stammspieler bei einem Europapokalteilnehmer - im nächsten Sommer auf einem Transfermarkt anzubieten, der hoffentlich weniger stark durch Corona beeinflusst ist. Wir wünschen Amine alles Gute für sein Jahr in Marseille."
Vor vier Jahren hatte der damalige Sportvorstand Christian Heidel Harit für rund acht Millionen Euro vom FC Nantes verpflichtet. Der technisch versierte Mittelfeldspieler wusste zu überzeugen, hatte aber - wie die gesamte Mannschaft - zu viele Durchhänger. In 119 Pflichtspielen für Schalke erzielte Harit 13 Tore und bereitete 23 vor.
