Bundesliga

Wie Dardai Stark triggerte: "Und dann kommst du ins Grübeln"

Werder-Profi spricht im kicker über seinen Ex-Coach

Wie Dardai Stark triggerte: "Und dann kommst du ins Grübeln"

Arbeiten viele Jahre zusammen bei Hertha: Niklas Stark und Pal Dardai.

Arbeiten viele Jahre zusammen bei Hertha: Niklas Stark und Pal Dardai. picture alliance / Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Die Vorstellungs-Pressekonferenz am Montagmittag verfolgte Niklas Stark live, digital vor dem Bildschirm aus Bremen. Und "ein paar Mal", sagt der Profi im Gespräch mit dem kicker, musste er während der rund halbstündigen Gesprächsrunde dann auch schmunzeln: "Weil er natürlich immer wieder ein paar Sachen fallen lässt, die erstmal schon lustig klingen." Und die er bestens kennt aus seiner siebenjährigen Zeit in Berlin.

Doch wie geht man als Spieler um, mit dieser etwas eigenwilligen Art des Ungarn, der am Sonntag zum dritten Mal den Cheftrainerposten bei Hertha BSC übernommen hat - um den aktuell auf dem letzten Tabellenplatz abgerutschten Klub vor dem Abstieg zu retten? "Man muss Pal schon ein bisschen kennen, um manche Sachen richtig deuten zu können. Aber wenn man das einmal verstanden hat, ist alles entspannt", so Stark. Was man auf jeden Fall benötigt im Umgang mit dem 47-Jährigen, sei Humor: "Aber auch Hintergründiges, Erfahrungen mit ihm: Manchmal sagt er etwas, doch du kapierst erst einen Monat später, was er damit eigentlich gemeint hat."

Stark über Dardai: "Er sagt dann aber nicht, was"

So erging es etwa Teamkollege Maximilian Mittelstädt, dass er von Dardai mal auf die Tribüne gesetzt wurde. "Du weißt doch, wie Pal ist", habe ihm Stark damals beschieden: "Dann hat Maxi halt noch mehr Gas gegeben - und einen Monat später stand er wieder in der Startelf." Es sind Maßnahmen wie diese, mit denen sein Ex-Coach die Berliner Profis damals triggerte, auch Stark: "Er ist jemand, der von einem fordert, die Eigeninitiative zu ergreifen. Manchmal durch ein Anstacheln, manchmal mit einem Ratschlag: 'Du musst etwas ändern.' Er sagt dann aber nicht, was. Und dann kommst du ins Grübeln."

Stark, der als 20-Jähriger vom 1. FC Nürnberg nach Berlin (und zu Dardai) wechselte, absolvierte für Hertha insgesamt 139 Pflichtspiele unter dem Ungarn, bezeichnet ihn daher als einen Förderer. Doch ist der Trainerwechsel nun Vor- oder Nachteil für den SV Werder, dem sich Stark im Sommer ablösefrei anschloss? "Das jetzt einzuschätzen, ist schwierig. Ich glaube schon, dass Pal einige Sachen ansprechen und es uns nicht leicht machen wird." Auch Coach Ole Werner hat sich danach bereits genauer bei seinem Verteidiger erkundigt. "Wir haben schon mal darüber gequatscht, was da auf uns zukommt", erklärte der 28-Jährige: "Ich hoffe, dass es hilft."

Im kicker-Interview der Donnerstagsausgabe (schon am Mittwochabend digital abrufbar als eMagazine) spricht Niklas Stark zudem über Unterschiede mit Werder zur Relegations-Saison mit Hertha BSC. Er erklärt, warum es in dieser Saison keinen Bremer Abwehrchef gibt - und gibt ein persönliches Ziel für die restliche Spielzeit aus.

Tim Lüddecke