2. Bundesliga

1. FC Nürnberg rückt von Jugendtrainer-Verpflichtung ab

1. FC Nürnberg gibt Stellungnahme ab

Wertekonflikt: Club rückt von Jugendtrainer-Verpflichtung ab

Der 1. FC Nürnberg äußerte sich am Sonntag in einer Stellungnahme.

Der 1. FC Nürnberg äußerte sich am Sonntag in einer Stellungnahme. picture alliance

Zwar hatten sich die Franken mit der Neubesetzung "im Vorfeld intensiv auseinandergesetzt und (im ehemaligen Mitarbeiter des FC-Bayern-Campus; d. Red.) einen hochqualifizierten Fußballtrainer gefunden", aber letztlich sei man beim Club nach einer "vielschichtigen, emotionalen und langen Diskussion" zu dem Entschluss gekommen, doch von einem Engagement Abstand zu nehmen.

Beim Zweitligisten reagierte man damit auch auf den öffentlichen Druck sowie auf Meinungen von innerhalb der Belegschaft. Der potenzielle Kandidat war im vergangenen August beim FC Bayern fristlos wegen des Verdachtes auf Rassismus gekündigt worden. Der heute 32-Jährige hatte einen fremdenfeindlichen Beitrag mit Smileys kommentiert, was er zutiefst bereue. In Messenger-Gruppen soll er sich zudem rassistisch geäußert haben, dies bestreitet der Beschuldigte jedoch.

Hecking begründet die Entscheidung

"Auch mit diesem Wissen wollten wir einem jungen Menschen, der einen Fehler gemacht und eingestanden hat, eine Chance gewähren. Dies gehört ebenfalls zu unserem Wertekanon", sagte Dieter Hecking, Vorstand Sport, via FCN-Webseite.

Letztlich befand sich der Club bei der Verpflichtung in einem Wertekonflikt, wie es in der Mitteilung weiter hieß: "Denn wenn wir als Verein null Toleranz gegen Fremdenfeindlichkeit fordern, dann dürfen wir ein solches Verhalten nicht tolerieren. Der Club steht für Werte. Das unterstreicht er nicht zuletzt durch sein umfassendes Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus. Respekt und Offenheit sind für uns mehr als nur eine Worthülse und wir versuchen, sie in sozialen Projekten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu leben."

Bei den Nürnbergern möchte man zudem den Jugendtrainer schützen. Er, so teilten es die Franken mit, "hätte seine Aufgabe bei uns vermutlich nie unbelastet ausüben können." Für zukünftige Personalentscheidung betonte Hecking, dass man "noch achtsamer mit dem Thema beim Club umgehen" müsse.

ssc