2. Bundesliga

Werners seltenes Sonderlob: "Nötigt mir Respekt ab"

Werder-Ersatzspieler bestätigen ihre Qualität

Werners seltenes Sonderlob: "Nötigt mir Respekt ab"

War total zufrieden mit den Spielern aus der zweiten Reihe: Werder-Coach Ole Werner.

War total zufrieden mit den Spielern aus der zweiten Reihe: Werder-Coach Ole Werner. IMAGO/Kirchner-Media

Da waren etwa Nicolai Rapp, Niklas Schmidt und Manuel Mbom, die erst zu ihrem jeweils zweiten Einsatz von Beginn an unter Werner kamen, der ja mittlerweile auch schon seit zwölf Ligaspielen im Amt ist. Da war auch Eren Dinkci, der erstmals seit dem 15. Spieltag in der Bremer Startelf stand. "Ins kalte Wasser" seien diese jungen Profis vom Trainer geworfen worden. Doch dadurch, dass sie vergleichsweise gestandene Spieler wie Marvin Ducksch, Leonardo Bittencourt oder Mitchell Weiser ersetzen mussten, war die Fallhöhe in dem Heimspiel auch entsprechend hoch.

Werner: "Rote Karte hat uns geholfen"

Selbst Werner hatte im ausverkauften Weserstadion hier und da etwas Ungeduld beim Publikum ausgemacht - dabei war ihm durchaus klar gewesen, dass seine Mannschaft eine gewisse Zeit brauchen würde, in ihrer neuen Zusammensetzung. "Ich glaube, man hat uns in der Anfangsphase angemerkt, dass wir viele Umstellungen hatten", so der Coach. Der SV Darmstadt 98, als Tabellenführer der 2. Liga angereist, bestimmte das Topspiel-Geschehen zunächst - bis zur 23. Minute, als Klaus Gjasula zurecht einen Platzverweis ausgestellt bekam. Werner gestand offen ein, "dass uns die Rote Karte geholfen" habe, denn zuvor hatte es Werder noch in keiner Weise verstanden, "Tempo zu entwickeln".

"Dass sie Qualität haben, war mir klar"

Das funktionierte dann insbesondere in der zweiten Halbzeit wesentlich besser. Vor allem die in die Startelf gerückten Akteure spielten mutiger auf, nutzten die Kulisse damit für sich und "haben viel dafür getan, dass es ein stimmungsvoller Abend war", so Werner, der daran jedoch auch nicht großartig gezweifelt habe, wie er sagte: "Dass sie Qualität haben und man sich darauf verlassen kann, wenn sie gebraucht werden, war mir klar." Dinkci bereite schließlich mit seiner Flanke den 1:0-Siegtreffer von Niclas Füllkrug vor.

Nackenschläge unter der Woche

Trotzdem formulierte der Werder-Coach dann aber noch ein generelles Sonderlob - was in dieser Form nicht unbedingt oft vorkommt. Er sprach von einer "sehr, sehr schwierigen Woche" und von beinahe "täglichen Nackenschlägen" durch die bekannt gewordenen Ausfälle von Ömer Toprak und Marco Friedl (am Sonntag), von Weiser (Dienstag), von Ducksch (Donnerstag), gerade von Bittencourt (kurzfristig am Samstag). "Wie die Gruppe damit umgegangen ist, das nötigt mir Respekt ab", betonte der 33-Jährige: "Das ist eine besondere Leistung der Spieler gewesen - darauf dürfen sie sehr stolz sein."

Tim Lüddecke