2. Bundesliga

Werner über Kiel: "Es gab unterschiedliche Auffassungen"

Trainer äußert sich im kicker-Interview erstmals

Werner über Kiel-Abschied: "Es gab zuletzt auch unterschiedliche Auffassungen"

Trat Mitte September überraschend als Trainer der KSV zurück: Ole Werner.

Trat Mitte September überraschend als Trainer der KSV zurück: Ole Werner. imago images/Torsten Helmke

Dass der Zeitpunkt seines Rücktritts in der Öffentlichkeit für Erstaunen gesorgt hat, hat der gebürtige Preetzer natürlich registriert. Und äußert im Interview mit dem kicker (Montagsausgabe) Verständnis. "Jetzt, mit Blick in den Rückspiegel, kann ich diese Frage nach dem Zeitpunkt total nachvollziehen. Da lässt sich von außen betrachtet leicht sagen, dass ich den Schritt besser im Sommer gegangen wäre. Aber es geht ja auch immer um die Innenansicht." Und die gewährt er bemerkenswert offen. "Es ging um Loyalität und Verantwortungsbewusstsein. Wahrscheinlich spielen diese Punkte in der Verbindung zwischen mir und Holstein eine besondere Rolle. Ich habe in diesem Verein mein halbes Leben verbracht, da fühlt man sich sicherlich noch einmal mehr verantwortlich." So sehr, dass er durchaus vorhandene Zweifel hintenanstellte. "Loyalität und Verantwortungsbewusstsein spielten bei meiner Entscheidung eine größere Rolle als die vollständige Überzeugung von einer erfolgreichen Zukunftsvision."

Werner widerspricht einerseits energisch den Gerüchten, dass persönliche Dissonanzen, etwa bei der Besetzung des Co-Trainer-Postens durch Dirk Bremser, eine Rolle für seinen Schritt gespielt hätten, betont zudem deutlich das gute persönliche Miteinander mit Sportchef Uwe Stöver, verhehlt aber nicht, dass sein Rückzug auch inhaltliche Gründe hat. "Es gab zuletzt auch unterschiedliche Auffassungen in der sportlichen Ausrichtung und Vorgehensweise." Und vor allem den Gedanken daran, was das Beste für seinen Heimatverein ist. "Ich habe die Pause nicht aus Energiegründen gewählt. Die Grundlage meiner Entscheidung war wie im Sommer: Was ist das Richtige für Holstein Kiel?" Und das war aus seiner Sicht nach der verlorenen Relegation eben noch er selbst, nach dem schwierigen Start in die neue Spielzeit aber "ein neuer Impuls von außen."

Gedanken daran, ob für die eigene Karriere ein Folgen verschiedener Lockrufe im Frühjahr dieses Jahres womöglich förderlicher gewesen wäre, blendet Werner aus. "Die Endphase der vergangenen Saison war sehr intensiv. Meine Gedanken an den maximalen Erfolg mit Holstein standen jederzeit im Vordergrund. Ich hätte sicherlich parallel Gespräche führen können, habe mich aber bewusst dagegen entschieden."

Das ganze Gespräch, unter anderem mit intensiven Einblicken in die historische Holstein-Saison, lesen Sie am Montag in der kicker-Printausgabe oder ab Sonntagabend im eMagazine.

Sebastian Wolff

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