Bundesliga

Werner: "Es war das erste Mal so, seit ich bei Werder bin"

Bremer Erkenntnisse und Kräfteverhältnisse

Werner: "Es war das erste Mal so, seit ich bei Werder bin"

Bremens Chefcoach Ole Werner geht auf "Ursachenforschung".

Bremens Chefcoach Ole Werner geht auf "Ursachenforschung". IMAGO/Nordphoto

Insgesamt 24 Pflichtspiele hat Ole Werner seit vergangenem Dezember als Cheftrainer des SV Werder Bremen mittlerweile zu verantworten. Er hat mit dem Klub in der vergangenen Zweitligasaison Siege bei den Topteams Hamburger SV (3:2) oder auf Schalke (4:1) eingefahren und ist nach dem Aufstieg auf Bundesliga-Gegner wie den VfL Wolfsburg (2:2) oder den VfB Stuttgart (2:2) getroffen. Die Partie am 3. Spieltag bei Borussia Dortmund konnte seine Mannschaft sogar fulminant mit 3:2 gewinnen. Doch am 4. Spieltag machte Werner mit den Bremern eine nun neue Erfahrung.

Hier der Aufsteiger, dort der Europa-League-Sieger

"Es war das erste Mal, seit ich bei Werder bin, dass wir mit diesem Tempo, dieser Spielgeschwindigkeit konfrontiert wurden", sagte der 34-Jährige nach der 3:4-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt. Es schwang eine Menge Respekt mit in seinen Aussagen über den Gegner, der seine individuellen Qualitäten in dem Auswärtsspiel am Sonntagabend erstmals in dieser Saison so wirklich offengelegt hatte. Die erste Niederlage der Bremer wiederum dokumentierte diesmal die unterschiedlichen Kräfteverhältnisse für den Klub in der Bundesliga: Hier der Aufsteiger, dort der Europa-League-Sieger, der in Kürze in die Champions-League-Gruppenphase starten wird.

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kicker-Wochenendrückblick vom 25.09.2023
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Diesmal blieb die Entwicklung aus

Dass Werder grundsätzlich dazu imstande ist, derlei vermeintliche Gesetzmäßigkeiten außer Kraft zu setzen, hatte die Mannschaft an den ersten drei Spieltagen zwar schon bewiesen. Der Intensität, der Wucht und dem Tempo des Frankfurter Spiels hatten die Bremer nun jedoch nicht genug entgegenzusetzen, auch wenn Werner seine Mannschaft darauf im Vorfeld explizit eingestellt hatte. Die Bezeichnung "Vorgaben" sei in dieser Hinsicht jedoch "immer etwas hochgehängt", erklärte der Trainer; es habe ja nicht daran gelegen, "dass die Jungs alles vergessen haben".

"Die Kunst", sagte Werner, bestehe stattdessen eher darin, "die eigenen Inhalte unter erhöhtem Druck und in einem schnellen Spiel trotzdem umzusetzen" und innerhalb einer Partie eine Entwicklung zu nehmen - um sich Ballbesitz und Kontrolle zu verschaffen oder zu einer defensiven Kompaktheit zu finden. Doch die blieb diesmal aus, beziehungsweise: Sie setzte zu spät ein, erst nach etwa 60 Minuten, als Werder bereits mit 2:4 zurücklag.

Werner: "Das gehört zu unserem Weg dazu"

Schon in der Halbzeit habe der Coach den "Resetknopf drücken müssen, weil wir in der ersten Hälfte nichts von dem gespielt haben, was wir uns vorgenommen haben". Das Pressing wurde nicht einheitlich und aggressiv genug ausgelöst, die Abstände passten defensiv wie offensiv nicht. "Das zeichnet uns an und für sich aus", so Werner, der sich daher unbedingt auf "Ursachenforschung" begeben wollte. Die neuen Erkenntnisse in Bremen "nehmen wir mit, um uns in diesen Punkten weiterzuentwickeln", betonte der Cheftrainer: "Das gehört zu unserem Weg dazu."

Tim Lüddecke

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