Bundesliga

Werders Heimspiel in Berlin: "Wie ein DFB-Pokalfinale"

Grün-weiße Symbiose aus Support und Leistung

Werders Heimspiel in Berlin: "Wie ein DFB-Pokalfinale"

Voll besetzte Westkurve: Werder-Fans im Olympiastadion.

Voll besetzte Westkurve: Werder-Fans im Olympiastadion. IMAGO/Nordphoto

In seinen 101 Bundesliga-Spielen weiß Marco Friedl inzwischen auch schon von so einigen außergewöhnlichen Erfahrungen zu berichten. Was den Fan-Support bei einem Auswärtsspiel anbelangt, setzte der Anhang des SV Werder Bremen nun allerdings neue Maßstäbe beim 25-Jährigen. "So etwas habe ich noch nie in einem Bundesligaspiel erlebt", sagte der Bremer Kapitän: "Egal, wo ich Fußball geschaut habe - unfassbar." Über die gesamten 90 Minuten habe sich die Unterstützung "wie ein Heimspiel" angefühlt, erklärte der Österreicher: "Tausend Dank an jeden einzelnen."

Spielbericht

Über 20.000 Bremer Fans hatten am Samstagnachmittag die Westkurve des Olympiastadions eingenommen, zuvor waren bereits rund 10.000 Anhänger per Fan-Marsch geschlossen durch Berlin gezogen - die Werder-Invasion der Hauptstadt hatte sich im Vorfeld angekündigt. "Uns war klar, dass der Support riesig sein würde", so Chefcoach Ole Werner, man habe schon bei der Platzbegehung ausmachen können, dass "das halbe Stadion mehr oder weniger grün" war.

Ex-Herthaner Stark: "Etwas ganz Besonderes"

Anschließend entwickelte sich über die 90 Minuten des Auswärtsspiels bei Hertha BSC eine bemerkenswerte Symbiose, aus dem Support der Bremer Fans - und der Leistung der Mannschaft. Dank des dreifachen Torschützen Marvin Ducksch und eines weiteren Treffers von Mitchell Weiser zur zwischenzeitlichen 4:0-Führung befand sich die Werder-Welt diesmal im totalen Einklang.

Insbesondere die Emotionen nach Schlusspfiff, als die feiernde Mannschaft vor der Westkurve immer wieder zwischen den Bremer Fanblocks hin- und herpendelte, packten sämtliche Bremer Protagonisten. Niklas Stark, der als ehemaliger Hertha-Profi sieben Jahre im Olympiastadion schon viele unterschiedliche Stimmungslagen erlebt hatte, hob hervor: "Es war schon krass. Das ist etwas ganz Besonderes."

Fritz schwärmt: "Gänsehaut pur"

Sichtlich angefasst war auch Clemens Fritz: "Ich habe eben draußen gestanden: Gänsehaut pur. Das ist ja der Wahnsinn." Der Leiter Profifußball fühlte sich offenbar erinnert an gute alte Werder-Zeiten: "Wie ein DFB-Pokalfinale." 2009 und 2010 war der Bremer Ex-Profi jeweils Teil des Endspiels in Berlin. "Es war unglaublich, so eine Unterstützung zu haben", schwärmte Fritz weiter, "ich bin schon sprachlos".

Nicht weniger beeindruckt war letztlich Werder-Trainer Werner, der ebenfalls von einer "guten Leistung in außergewöhnlichem Rahmen" sprach, "wenn man gesehen hat, wie viel Unterstützung wir hier hatten. Das ist etwas, das im Kopf bleibt und was uns auch ein Stück weit getragen hat". Der Spielverlauf habe seinen Teil dazu beigetragen, dass das Berliner Fanlager frühzeitig ruhiggestellt werden konnte, sagte der 34-Jährige: "Dann war es wie ein Heimspiel."

Tim Lüddecke

Bilder zur Partie Hertha BSC gegen Werder Bremen