Bundesliga

Werders Halbzeit-Problem: "Es ist in jedem Kopf drin"

Was Friedl für mehr Sicherheit nach der Pause vorschlägt

Werders Halbzeit-Problem: "Es ist in jedem Kopf drin"

Es wurde "mehr als genug" über das Halbzeit-Problem gesprochen: Marco Friedl.

Es wurde "mehr als genug" über das Halbzeit-Problem gesprochen: Marco Friedl. IMAGO/Eibner

Gegen 1899 Hoffenheim war es am Sonntagabend wieder der Fall: Die Gegentreffer bei der 1:2-Niederlage fielen in der 50. und 52. Minute. Einen Spieltag zuvor traf Gladbachs Marcus Thuram in der 48. Minute, und nur zwei Wochen davor war Arne Maier gar in der 46. Minute für den FC Augsburg als Torschütze erfolgreich. Der SV Werder Bremen hat ein Halbzeit-Problem, unmittelbar nach der Pause scheint das eigene Tor besonders gefährdet. Zu einem Punkt kam der Aufsteiger lediglich noch in Mönchengladbach …

Spielbericht

Aufgefallen ist den Bremern diese Schwäche natürlich auch schon, die Suche nach Gründen für drei Niederlagen aus den letzten vier Bundesligaspielen läuft, in jeglicher Hinsicht. Doch so richtig fassen lässt sich gerade jene Problematik laut Werder-Kapitän Marco Friedl nicht: "Es ist nicht nur für Außenstehende, sondern auch für uns extrem schwer." Zumal gerade gegen Hoffenheim "mehr als genug darüber gesprochen" wurde, auch während der Halbzeit noch, betonte der Österreicher - damit diese Gegentore nach dem Seitenwechsel eben nicht mehr auftreten.

Die Werder-Verunsicherung scheint groß

Mittlerweile hat sich da offenbar jedoch ein psychologisches Stigma bei Werder eingeschlichen: "Ich denke", sagt Friedl, "es ist in jedem Kopf drin. Und jeder weiß, dass wir in solchen Phasen die Spiele verlieren." Was also dagegen tun? Mit Schläfrigkeit, glaubt der Kapitän, habe diese Anfälligkeit nichts zu tun. Sein Vorschlag indes lautet: "Ich weiß nicht, ob man da vielleicht mal sagt, die ersten fünf bis zehn Minuten pressen wir Vollgas drauf. Oder wir stellen uns hinten rein, klären jeden Ball, damit man erstmal wieder Sicherheit bekommt." Die Verunsicherung scheint groß.

Nächstes Werder-Spiel

Gleichwohl verweist der Österreicher auch auf die "einfachsten Dinge, die im Fußball dazugehören: in der Box verteidigen, am Mann zu sein, Flanken verhindern". Und wenn diese defensiven Voraussetzungen von den Bremer Profis wieder besser beherzigt würden, so der 25-Jährige, "wird der Punkt kommen, wo wir so gefestigt sind, nach der Halbzeit keine Gegentore mehr zu bekommen". Die nächste Gelegenheit, das unter Beweis zu stellen, ergibt sich am Samstag (15.30 Uhr) im Auswärtsspiel gegen den 1. FSV Mainz 05, bei der "Mannschaft der Stunde in der Bundesliga", so Friedl.

Friedl: "So lassen wir zu viele Punkte liegen"

Noch am Mittwoch jedenfalls, nach dem Mannschaftstraining, soll es auch diesbezüglich einen Austausch des Bremer Mannschaftsrats mit Cheftrainer Ole Werner geben. Denn "Fakt" sei laut Friedl: "Das muss besser werden. Weil so lassen wir viel zu viele Punkte liegen." Und so müsste man in Bremen dann wohl doch noch mal um den Klassenerhalt bangen.

Tim Lüddecke

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