Bundesliga

Werders Ehrgeizling Romano Schmid: "Man konnte nicht mit mir sprechen"

Youngster im kicker-Interview

Werders Ehrgeizling Schmid: "Man konnte nicht mit mir sprechen"

Überflieger: Werder Bremens Youngster Romano Schmid.

Überflieger: Werder Bremens Youngster Romano Schmid. imago images

In seinen gerade mal neun Bundesligaspielen für Werder Bremen ist Romano Schmid bislang so überzeugend aufgetreten, dass Trainer Florian Kohfeldt zuletzt sogar davor warnen musste, den seit Mittwoch 21 Jahre alten Österreicher nicht schon als neuen Bremer Heilsbringer anzusehen.

In seiner Heimat dürfte man hingegen weniger überrascht sein von der sehr erfolgsversprechenden Entwicklung, die der Offensivspieler aktuell nimmt. Dort galt er bereits in jungen Jahren als Supertalent, wurde 2017 vom Guardian zu den besten Nachwuchsspielern des Jahrgangs 2000 gezählt, neben Jadon Sancho, Vinícius Júnior oder Moise Kean. Allerdings sei Schmid auch ein in gewisser Hinsicht "anstrengender Jugendspieler" gewesen, wie er im kicker-Interview ausführt: "Ich war einfach zu ehrgeizig. Wenn ich verloren habe, konnte man mit mir nicht mehr sprechen. Ich wäre am liebsten nicht mal mit dem Mannschaftsbus ins Hotel gefahren, weil ich mich einfach verkriechen wollte. Und außerhalb des Platzes war manchmal vielleicht etwas zu viel Spaß dabei. Jetzt kann ich meine Emotionen besser kontrollieren."

Spielersteckbrief Schmid
Schmid

Schmid Romano

Seinen Weg machte er trotzdem. In seiner Heimatstadt durchlief er die Jugendabteilung von Sturm Graz, debütierte als 17-Jähriger bei den Profis und schloss sich anschließend Topklub RB Salzburg an, für den er jedoch nur ein Ligaspiel absolvierte. Somit wurde er zunächst in die 2. Bundesliga zum Salzburger "Ausbildungsverein" FC Liefering ausgeliehen. Obwohl sich Werder bereits im Januar 2019 die Dienste Schmids sicherte, wurde er erneut für eineinhalb Jahre ausgeliehen. Diesmal zum Wolfsberger AC, Europa-League-Teilnehmer, für den er zu sechs Einsätzen auf internationaler Bühne kam. Auch in der österreichischen Bundesliga setzte er sich mit zwei Toren und sieben Vorlagen in 25 Spielen endgültig durch.

"Zwei, drei härtere Gespräche" mit Foda

Im Sommer sah der österreichische U-21-Nationalspieler die Zeit also gekommen, sich in der deutschen Bundesliga zu beweisen. "Derzeit läuft es für mich ganz gut und ich konnte zeigen, dass ich auf dem Niveau mithalten kann", sagt er im kicker-Interview. Angesprochen auf seine A-Nationalmannschafts-Ambitionen, erklärt Schmid: "Franco Foda war zwar mein Trainer bei Sturm Graz, aber Kontakt hatten wir bislang noch nicht." Der 54-Jährige kenne seine Stärken, "aber auch alle meine Macken", so der Werder-Profi, der sich dabei vor allem an eine frühe Auswechslung als 16-Jähriger bei der 2. Mannschaft erinnert: "Ich bin ziemlich wütend direkt in die Kabine abgehauen. Da hatten wir ein, zwei, drei härtere Gespräche, wo er mir gezeigt hat, wo es langgeht. Aber auch er hat mich immer weitergebracht - er wird das auch weiterhin richtig einordnen."

Im kompletten Interview in der Donnerstagsausgabe oder im e-Magazine spricht Schmid über sein Faible für Hallenfußball, den Spitznamen "Zauberer", ein Angebot des FC Bayern - und er erklärt seine Bewunderung für Mario Götze.

Tim Lüddecke

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