Bundesliga

DFL: Werder Bremen und 1. FC Nürnberg drohen Strafen

Wegen Verstoß gegen Auflagen

Werder und Club drohen Strafen

Wegen Verstößen gegen die Kapitalauflagen drohen Werder Bremen und dem 1. FC Nürnberg Strafen.

Wegen Verstößen gegen die Kapitalauflagen drohen Werder Bremen und dem 1. FC Nürnberg Strafen. IMAGO/Nordphoto

An diesem Donnerstag entscheidet sich, ob Werder Bremen und der 1. FC Nürnberg wegen Verstößen gegen Kapitalauflagen im DFL-Lizenzierungsverfahren zur Kasse gebeten werden. Dann nämlich treten die Vertreter aller 36 Klubs der Bundesliga und 2. Liga in Frankfurt/Main zusammen und stimmen unter anderem über einen Vorschlag ab, den die Werder-Geschäftsführung um Klaus Filbry einbringen wird. Hintergrund ist die Wiedereinführung von Auflagen bei negativem Eigenkapital - ein Sachverhalt, der während der Corona-Pandemie aus gutem Grund ausgesetzt war.

Für das Lizenzierungsverfahren für die laufende Saison galt jedoch wieder: "Negatives Eigenkapital muss demzufolge nicht zwingend verbessert werden, es darf aber jedenfalls nicht wesentlich verschlechtert werden." Das teilte die Liga im Dezember 2021 mit. Die Bremer, die zum Stichtag 30. Juni 2021 -20,3 Millionen Euro Eigenkapital auswiesen, haben zwar in der Saison 2021/22 6 Mio. Euro Gewinn gemacht, die Auflage also in der Gesamtbetrachtung eingehalten.

Werder drohen bis zu 2,5 Millionen Euro Strafe

Doch nun kommen die Feinheiten des Lizenzierungsverfahrens. Das nämlich sieht bei negativem Eigenkapital vor, dass ein Klub in keiner der beiden folgenden Halbjahresbetrachtungen den Wert signifikant verschlechtern darf. Für Werder ein Problem: Die Hinrunde 2021/22 war unter dem Eindruck diverser Transfers, die mehr als 30 Mio. Euro einbrachten, finanziell positiv. In der Rückrundenbilanz schlugen aber die Aufstiegsprämien zu Buche, so dass für diese sechs Monate isoliert betrachtet ein Minus angefallen wäre. Nun droht nach kicker-Informationen eine Sanktion in Höhe von 2,5 Mio. Euro.

Die Hoffnung der Hanseaten ruht daher auf dem benannten Antrag, der eine Ausnahmeregelung ermöglichen soll, wenn im betrachteten Gesamtjahr ein Plus erwirtschaftet wurde. Unklar ist, ob der Vorstoß mehrheitsfähig ist. Viele Klubs sehen eine erneute Aufweichung der Statuten nach den ob der Pandemie nötigen Lockerungen kritisch. Ebenso mit einer Sanktion rechnen muss der 1. FC Nürnberg, der zum 30. Juni 2021 ein negatives Eigenkapital von 3,9 Mio. Euro bilanzierte. 2 bis 2,5 Mio. Euro Minus sollen die Franken in der Saison 2021/22 geschrieben haben. Nach kicker-Informationen stehen hier 500.000 Euro an Strafe im Raum.

Ein ausführliches Hintergrundstück zu den Themen der DFL-MV an diesem Donnerstag, bei der Liga-Geschäftsführerin Donata Hopfen unter Druck steht, lesen Sie in der gedruckten Donnerstagsausgabe des kicker oder im eMagazine.

Michael Ebert, Benni Hofmann