2. Bundesliga

Werder nahe am Optimum: "Genau das, was man sich vorstellt"

Erste Hälfte ganz nach Werners Wünschen

Werder nahe am Optimum: "Genau das, was man sich so vorstellt"

Bremens Chefcoach Ole Werner war sehr zufrieden mit seinem Team.

Bremens Chefcoach Ole Werner war sehr zufrieden mit seinem Team. imago images/Nordphoto

Ole Werner hatte eine billige Ausrede - aber eine zum Schmunzeln. Angesprochen auf die Sprechchöre, die im Hamburger Volksparkstadion unter anderem mit seinem Namen von den Fans des SV Werder Bremen angestimmt worden waren, verwies der Chefcoach darauf, dass er ja auch noch Interviews am Spielfeldrand geben musste: "Insofern lag es mehr daran, dass ich der Einzige war, der noch greifbar war." Er freue sich, wenn sich die Fans freuen, sagte Werner also und sprach lieber über "ganz viele Leute", die für den 3:2-Derbysieg beim HSV verantwortlich waren: "Insbesondere die Spieler, die auf dem Platz stehen, machen den Großteil der Arbeit."

Die Vorgaben macht jedoch freilich das Bremer Trainerteam, und für die Partie am Sonntag in Hamburg sahen diese vor, "hoch ins Spiel zu gehen", erklärte Werner: "Wenn du um die Mittellinie herum zum Stehen kommst, kriegst du Probleme gegen den HSV."

Das kann man nicht viel besser spielen. Speziell die erste halbe Stunde war ziemlich genau das, was man sich so vorstellt.

Ole Werner

Allerdings ist das mit dem Übergang von der Theorie zur Praxis natürlich immer so eine Sache: Zwischen Matchplan und der Umsetzung dessen liegen viele Unwägbarkeiten, insbesondere, wenn es sich beim Gegner um den Tabellenzweiten handelt, und zusätzlich um den Nord-Erzrivalen. Dass Werder die erste Halbzeit also derart dominierte, rang auch dem eher selten zu Superlativen neigenden Werner ein stattliches Lob ab: "Das kann man nicht viel besser spielen", so der 33-Jährige: "Speziell die erste halbe Stunde war ziemlich genau das, was man sich so vorstellt."

Nur sorgte seine Mannschaft eben vom Ergebnis her nicht für jene klaren Verhältnisse, die der spielerischen Überlegenheit entsprochen hätten. Die 1:0-Führung hielt nach der Halbzeit gerade mal ein Minütchen. Generell wurde der Widerstand des HSV in der zweiten Hälfte doch größer; der Bremer Pressing-Plan ging außerdem keineswegs mehr gleichwertig auf. "Es war klar, dass es dann eng bleiben kann", sagte Werner und lobte den "kühlen Kopf", den seine Spieler bewahrt hatten, indem sie das Spiel doch für sich entschieden.

Werder schaut nur auf sich

Es war der fünfte Auswärtssieg in Folge - Vereinsrekord. "Ich glaube, dass du auswärts nur dann bestehen kannst, wenn du als Gruppe ganz eng zusammenrückst", erläuterte der Trainer: "Wenn du dir gegenseitig vertraust, immer den Fokus auf die eigene Leistung hast und dich vom drumherum nicht beeinflussen lässt." Dabei soll es bleiben. Werder schaut nur auf sich, nicht so sehr auf die Tabelle, nicht so sehr auf den Gegner. Unter dem Eindruck der aktuellen Verfassung kann sich der Tabellenführer dabei eigentlich nur noch selbst stoppen.

Tim Lüddecke

Inklusive einer kicker-Note 1: Bremen und Hannover bestimmen in der Elf des Tages