Bundesliga

Werder im Wandel - Ohne Füllkrug, mit Deman

Vor Mainz geht in Bremen kaum um den 1. FSV

Werder im Wandel - Ohne Füllkrug, mit Deman

Bestimmten die Schlagzeilen bei Werder Bremen am Donnerstag: Niclas Füllkrug (l.) und Olivier Deman.

Bestimmten die Schlagzeilen bei Werder Bremen am Donnerstag: Niclas Füllkrug (l.) und Olivier Deman. imago images

Als die Pressekonferenz mit Überlänge auf Minute 40 zusteuerte, bekannte Ole Werner angesichts der langen Zeit im Sitzen, er habe "schon Rückenschmerzen". Die Inhalte am Donnerstag könnten Werders Trainer auch Kopfzerbrechen bereiten, denn es ging zwei Tage vor dem Heimspiel gegen Mainz fast nur um Niclas Füllkrug. Aber es ist auch ein Neuling da: Olivier Deman.

Der Nationalstürmer ist bereits in Dortmund vorgefahren. Ohne den neuen Klub des 30-Jährigen zu nennen, sagt der Leiter Profifußball Clemens Fritz: "Wir haben weitgehend Einigkeit erzielt." Dem Ex-Profi ist der Hinweis darauf wichtig, dass alle Parteien trotz des Last-Minute-Abschieds immer sauber gespielt hätten:  "Es ist schon in den letzten Wochen immer mal was aufgeploppt, in den letzten Tagen kam dann Bewegung rein. Wir waren immer im guten Austausch mit Niclas und seiner Agentur."

Dass Füllkrug, Spitzname "Lücke", ein Loch in den Kader reißt, verhehlen weder Fritz noch Werner. "Seine Bedeutung haben wir oft genug betont", sagt das Duo. Für die wirtschaftlichen Zwänge gilt das ebenso. "Wir sind ein Unternehmen, das Transfererlöse erzielen muss", unterstreicht Fritz, "die Einnahmen geben uns Spielraum." Und sie werden nicht komplett reinvestiert: Rund 13 Millionen sollen es für Füllkrug werden, dazu etwa vier Millionen für Ilia Gruev, der bereits in England ist und vor der Unterschrift bei Leeds United steht: "Wir müssen damit auch Löcher stopfen."

Werner registrierte mit leicht gequältem Gesichtsausdruck, dass sich das fast 45-minütige Frage-Antwort-Spiel fast nur um Personalien und nur wenig um Mainz 05 drehte. Der Coach erklärt pragmatisch: "Wir wussten, dass es vor dieser Saison Veränderungen geben wird, und natürlich hätte ich diese Veränderungen gern so früh wie möglich gehabt. Aber ich kann es mir nicht aussuchen, jetzt ist es dieser Zeitpunkt geworden." Das bedeutet für ihn ganz konkret: "Diese Saison wird eine Herausforderung. Die Aufgabe ist es, einen Kader zusammenzustellen mit neuen Spielern, die sich entwickeln können. Uns ist klar, dass wir wenig Zeit haben, aber ein bisschen Zeit werden wir benötigen. Das ist die Realität in der wir leben." Und dann ganz deutlich: "Das ist eine Herausforderung, auf die ich Bock habe."

Füllkrug fehlt gegen Mainz - Deman soll zumindest im Kader stehen

Füllkrug also wird nicht mehr dabei sein beim Wegweiser gegen Mainz, sein Nachfolger muss bis zum Freitagabend feststehen, ein Einsatz am Samstag aber dürfte zu früh kommen. Das sieht beim neuen linken Flügelspieler Deman anders aus. Der 23-jährige Belgier von Cercle Brügge ist seit Donnerstag in Bremen, hat bereits den Medizincheck bestanden.

Fritz bestätigte während der Pressekonferenz die bevorstehende Vollzugsmeldung und sagt: "Wir haben uns länger mit ihm beschäftigt, er bringt eine hohe Intensität und trotz seines jungen Alters schon eine gewisse Erfahrung mit." Im Juni feierte Deman sein Länderspiel-Debüt für Belgien und Fritz sieht in ihm genau das, was Werder braucht: "Er hat noch Entwicklungspotenzial, aber bringt uns jetzt schon einen Mehrwert." Freitag soll der Neuling erstmals trainieren, gegen die Rheinhessen dann zumindest bereits im Kader stehen.

Dass die Vorbereitung auf die anstehende Partie erheblich beeinträchtigt wurde, verhehlt Werner nicht. "Natürlich spielt es eine Rolle, wenn sich in der Kabine kurzfristig etwas verändert. Aber das darf für uns keine Rolle spielen. Und ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingt, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren." 

Sebastian Wolff

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