Bundesliga

DFL: Wer für und gegen den Investor-Einstieg gestimmt hat

Einige Klubs halten sich bedeckt

Wer für den potenziellen Investor-Einstieg gestimmt hat - und wer dagegen

Fernando Carro (Leverkusen, li.) und Stephan Schippers (Mönchengladbach, re.) waren für einen Investor, Claus Vogt (Stuttgart) stimmte dagegen.

Fernando Carro (Leverkusen, li.) und Stephan Schippers (Mönchengladbach, re.) waren für einen Investor, Claus Vogt (Stuttgart) stimmte dagegen. imago images

20 Vereine stimmten mit "Ja", bekannt davon: zehn

Dass der FC Bayern München und Borussia Dortmund für die Einbeziehung eines externen Investors offen waren, war nie ein Geheimnis. "Nun besteht die Gefahr, dass der Abstand zu England und Spanien weiter wächst. Und das wäre dann ein Schaden für alle Vereine, die Größeren und die Kleineren", erklärte Oliver Kahn, CEO des Rekordmeisters.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte sich nach dem Ergebnis schmallippig gezeigt. Der Geschäftsführer von Borussia Mönchengladbach, Stephan Schippers, sprach währenddessen von einem "Rückschlag für die Weiterentwicklung der Liga". Die Borussia hatte laut eigenen Angaben mit Ja gestimmt.

Ebenso wie Werder Bremen. "Auf dieser von der DFL geschaffenen neuen Grundlage haben wir zugestimmt, was aber keine finale Zustimmung für einen strategischen Partner zur Folge gehabt hätte, sondern vorerst für die Fortführung des Prozesses in Phase 2 galt", erklärte Klaus Filbry, Vorsitzender der SVW-Geschäftsführung.

Durch die beiden Geschäftsführer der DFL, Oliver Leki (SC Freiburg) und Axel Hellmann (Eintracht Frankfurt), sind zwei weitere Pro-Stimmen aus der Bundesliga folgerichtig. Auch der VfL Wolfsburg unterstützte das Vorhaben.

Der Präsident von Union Berlin, Dirk Zingler, hatte im Vorfeld kräftig Werbung für den Investor-Einstieg gemacht, auch hier ist ein Ja zur Fortführung des Prozesses verbrieft. Fernando Carro, der Sprecher der Geschäftsführung von Bayer Leverkusen, machte sich noch während der Versammlung für den möglichen Deal stark und ergriff das Wort.

Aus der 2. Bundesliga ist nur eine Ja-Stimme bekannt: Fortuna Düsseldorf erklärte am Mittwochabend auf Twitter: "Wir haben also mit Ja gestimmt, um die wichtigen Kritikpunkte konstruktiv einbringen zu können." Dem ursprünglichen Vorschlag der DFL hätten sich die Rheinländer eigener Aussage zufolge nicht angeschlossen.

Elf Vereine stimmten mit "Nein", bekannt davon: sieben

Aus der Bundesliga hatten der 1. FC Köln mit Geschäftsführer Christian Keller und der VfB Stuttgart mit Aufsichtsratchef Claus Vogt im Vorfeld Stimmung gegen den geplanten Deal gemacht.

Auch der FC Schalke 04 äußerte sich in Person von Dr. Bernd Schröder, dem Vorstandsvorsitzenden, dazu: "Wir, wie viele andere Klubs auch, haben zum jetzigen Zeitpunkt zu viele offene Fragen - unter anderem zu Business-Plan, Neubesetzung der Geschäftsführung und dem Verteilungsmechanismus."

Der FC Augsburg zählte laut übereinstimmenden Medienberichten ebenfalls zu den wenigen Bundesligisten auf der Contra-Seite.

Aus der 2. Liga, die mit ihren Stimmen wohl maßgeblich zum Scheitern beitrug, ging der FC St. Pauli besonders offensiv ins Rennen. "Das Ergebnis und die kontroversen Debatten zeigen, dass es offenkundig noch viel Klärungsbedarf und zu viele offene Fragen gab", sagte Klubpräsident Oke Göttlich nach der Abstimmung.

Robert Marien, Vorstandschef des FC Hansa Rostock, trug auf der Versammlung einen Beitrag vor und argumentierte gegen den Einstieg des Investors. Auch der Karlsruher SC stimmte für Nein: "In der Frage, wie das genau finanziert wird, sind zum jetzigen Zeitpunkt für uns noch zu viele Fragezeichen gewesen", sagte Michael Becker, der Geschäftsführer der Badener.

Fünf Vereine enthielten sich

Welche das sind, ist nicht publik geworden. Bis dato hat sich kein Erst- oder Zweitligist öffentlich dazu bekannt, sich enthalten zu haben.

pab