U-21-EM

U-21-EM: Moukoko-Einsatz unwahrscheinlich - Weiper als Ersatz?

Moukoko-Einsatz gilt als unwahrscheinlich

Weiper oder Ngankam? Di Salvo deutet an und reagiert auf Dardai-Forderung

Bangt vor dem letzten Gruppenspiel um das Weiterkommen: Deutschlands U-21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo.

Bangt vor dem letzten Gruppenspiel um das Weiterkommen: Deutschlands U-21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo. IMAGO/Beautiful Sports

Von der U-21-Europameisterschaft aus Batumi (Georgien) berichten Tim Lüddecke und Thomas Hiete

Auch Youssoufa Moukoko stand am Dienstagnachmittag während der für die Öffentlichkeit zugänglichen 15 Minuten auf dem Trainingsplatz, machte etwa Kniebeugen und war - wie auch der zuletzt angeschlagene Angelo Stiller - ganz normal Teil der Passübungen. Doch entgegen der zuversichtlichen Prognose von U-21-Nationalcoach Antonio Di Salvo beim Mittelfeldspieler ("Angelo geht davon aus, dass er zur Verfügung stehen wird"), sei die Wahrscheinlichkeit, dass auch Moukoko für das letzte Gruppenspiel am Mittwochabend auflaufen kann, eher "gering". Obwohl die muskulären Probleme im linken Oberschenkel "von Tag zu Tag besser" würden, so der 44-Jährige: "Wir werden es noch mal abwarten."

Nach zwei Spielen ohne Sieg gegen Israel (1:1) und Tschechien (1:2) benötigt die deutsche U 21 einen solchen nun zwingend gegen die zweimalig erfolgreiche Auswahl Englands, um zumindest die Chance aufs Weiterkommen aufrechtzuerhalten; in der eigenen Hand hat man den Viertelfinaleinzug wiederum nicht.

Plant Di Salvo mit Weiper?

Was Di Salvo Hoffnung mache, sei die zweite Halbzeit gegen die Tschechen, "als wir uns unzählige Torchancen herausgearbeitet haben gegen einen Gegner, der tief stand". Verbunden war diese deutliche Steigerung nach der Halbzeit auch mit der Hereinnahme von Stoßstürmer Nelson Weiper, der für wesentlich mehr Präsenz im Zentrum gesorgt hatte als zuvor noch Jessic Ngankam von Hertha BSC.

Ob Di Salvo deshalb erstmals im Turnier von Beginn an mit dem 1,92-Meter-Mann aus Mainz plant? "Er hat es auf jeden Fall sehr gut gemacht, war präsent im Strafraum und hatte zwei gute Kopfballmöglichkeiten und zwei weitere mit dem Fuß", deutete sein Trainer derlei Überlegungen an: "Er hat gut mit dem Rücken zum Gegner gearbeitet. Natürlich beschäftige ich mich mit ihm."

Ngankam: "Er muss an der Fitness arbeiten"

Zumal neben dem fraglichen Moukoko auch die Sturmalternative Ngankam aus Sicht seines Berliner Vereinstrainers Pal Dardai "nicht fit" sei. Darüber hatte dieser auch mit Di Salvo geredet, als dieser ihn über die Nominierung des 22-Jährigen in Kenntnis setzte. "Dass er an der Fitness arbeiten muss, ist klar", sagte der DFB-Coach: "Jessic hat in der Hinrunde verletzungsbedingt nicht gespielt, aber die komplette Rückrunde. Ihm fehlen Spielminuten und die kann man nicht ersetzen. Nichtsdestotrotz ist er gesund und fit. Wir wissen auch, dass er bereits im Trainingslager und hier vor Ort jede Einheit nutzen muss, um sich auf ein besseres Level zu bringen."

Di Salvo erwartet am Mittwoch jedenfalls "ein anderes Spiel" gegen die Engländer: mit vergleichsweise weniger fußballerischer Dominanz seiner Mannschaft als noch gegen Israel und Tschechien. Diesmal werde man mehr im Umschaltspiel gefordert sein - und in Sachen "Intensivität, Kompaktheit und Härte gegen den Ball", betonte der Coach. Dass er deshalb nun jedoch vieles umwerfen wird, davon ist nicht auszugehen: "Wenn man hört, dass wir die meisten Torschüsse abgegeben haben, kann so viel an der Ausrichtung auch nicht falsch gewesen sein."

Tim Lüddecke, Thomas Hiete

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