Bundesliga

Weg für Bundesliga-Investoren frei - mit zentralen Leitplanken

50+1-Regel soll unantastbar bleiben

Weg für Bundesliga-Investoren frei - mit zentralen Leitplanken

Legt die DFL-Spitze bald schon den 36 Profiklubs einen abgesegneten Plan vor?

Legt die DFL-Spitze bald schon den 36 Profiklubs einen abgesegneten Plan vor? imago images

Die Kommission "AG Zukunftsszenarien" wird am kommenden Donnerstag dem Aufsichtsrat und Präsidium der DFL ein von deren Geschäftsführern Axel Hellmann (Eintracht Frankfurt) und Oliver Leki (SC Freiburg) sowie Jan-Christian Dreesen (Bayern München) und Rüdiger Fritsch (Darmstadt 98) entwickeltes Modell vorlegen. Danach könnten den 36 Profiklubs über den Einstieg eines Investors an einer noch zu gründenden DFL-Lizenzgesellschaft etwa 2,5 Milliarden Euro zufließen. Segnet die DFL-Spitze den Plan ab, wird er den Vertretern der 36 Profiklubs zur Abstimmung vorgelegt.

Ein künftiger Investor, Interessenten gibt es in den USA und in Asien, soll "eine zeitlich begrenzte Minderheitsbeteiligung an Lizenzerlösen aus der Verwertung von Bundesliga-Rechten erhalten". Ausdrücklich wird in dem Konzept festgehalten, dass in einer möglichen Partnerschaft weder an der 50+1-Regel gerüttelt, noch Einfluss auf den Wettbewerb (Spielplan-Gestaltung) noch direkt auf die Autonomie der 36 in der DFL zusammengeschlossenen Klubs und Kapitalgesellschaften genommen wird.

Die Gelder eines künftigen Investors sollen zu einem signifikanten Teil in die Infrastruktur der Klubs, in Nachwuchsleistungszentren, Stadien und Digitalisierung fließen sowie zu einem geringeren Teil direkt an die Vereine über einen neuen Verteilerschlüssel und über einen langfristigen Zeitraum von mindestens 20 Jahren. Mit mehreren Unternehmen haben Vertreter der DFL in den vergangenen Monaten Gespräche geführt.

Frankfurt und Freiburg sind aktuelle Beispiele

Die interessantesten Perspektiven wurden dabei mit möglichen Partnern in den USA und in Asien entwickelt. Über das Know-how dieser Gesprächspartner erhofft sich die Liga bei der zentralen Vermarktung der medialen Rechte und von Werberechten deutliche Steigerungen der Erlöse. Die Ausschreibung für die ab Sommer 2025 neu zu vergebenden Übertragungsrechte von Spielen der Bundesliga und 2. Liga muss in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden. Aktuell erzielt die Liga auf der medialen Verwertung im Schnitt 1,1 Milliarden Euro pro Saison.

Einem künftigen Investor soll eine Beteiligung zwischen zwölf und 15 Prozent an der neuen DFL-Lizenzgesellschaft eingeräumt werden. Mithin durchaus ein Mitspracherecht, aber unter keinen Umständen eine Sperrminorität. Nach Ablauf des Vertrags sollen alle Rechte gegen die symbolische Zahlung von einem Dollar an die Liga zurückfallen.

Über die Zahlungen eines Investors erhofft sich die Liga mittel- und langfristig eine Steigerung ihrer Vermarktungserlöse. Gerade Eintracht Frankfurt und der SC Freiburg sind aktuelle Beispiele dafür, wie sich Investitionen auszahlen können. Freiburg hat seit der Fertigstellung des neuen Stadions die Erlöse um etwa 20 Millionen Euro gesteigert, Frankfurt allein mit der Übernahme des vormals städtischen Stadions um 15 Millionen Euro.

Rainer Franzke

Die Topscorer der 18 Bundesligisten - aktuell und historisch