2. Bundesliga

SC Paderborn: Webers Zuversicht bei Leihgabe Humphreys

Win-win-Situation für alle Beteiligten

Weber über Chelsea-Leihgabe Humphreys: "Er soll und muss sich entwickeln"

Paderborns Neuzugang Bashir Humphreys passt sich schnell an.

Paderborns Neuzugang Bashir Humphreys passt sich schnell an. IMAGO/Ulrich Hufnagel

Große Spiele, große Worte, große Träume! Noch am 8. Januar hatte Bashir Humphreys mit dem FC Chelsea sein wohl bisher eindrucksvollstes Erlebnis als Spieler, das freilich mit dem 0:4 im FA Cup bei Manchester City vor über 50.000 Fans nicht gerade glücklich endete. Auch das erste Highlight als Winter-Leihgabe des SC Paderborn 07 verlief vom Ergebnis her nicht erfolgreich - nach großem Kampf musste sich das Talent mit seinem neuen Team im Pokal-Achtelfinale am Ende dem Bundesligisten VfB Stuttgart spät mit 1:2 geschlagen geben. Für Humphreys selbst aber lief die Premiere auf deutschem Boden mehr als ordentlich. "Ich bin hier gut aufgenommen worden, möchte viel spielen und so mithelfen, das Team zu verbessern", erklärte er und fügte hinzu: "Wir versuchen, aufzusteigen."

"Die kurzen Wege nach London haben geholfen"

Dass der englische Juniorennationalspieler den Schritt in die ostwestfälische Beschaulichkeit ging, überraschte zunächst schon. "Am Ende waren die Gespräche zwischen Klubs, Berater, Trainer und Spieler entscheidend. Die Scouts haben es gut vorbereitet", erklärt nun der neue Geschäftsführer Sport des SCP07 Benjamin Weber zu den Hintergründen. Doch auch seine Person und sein nach wie vor bestehender Draht auf die Insel und zum FC Chelsea, für den er an der Seite von Trainer Thomas Tuchel arbeitete, spielten eine nicht unwesentliche Rolle: "Über allem steht die Überzeugung, dass Bashir uns qualitativ weiterbringen kann. Die kurzen Wege nach London haben geholfen. Ich wusste natürlich schon mehr über ihn. Etwa, dass er sich schnell anpasst, was sehr wichtig ist."

Letzteres zeige sich darin, dass er sich vor allem sportlich gut eingefügt habe. Dem guten Auftritt gegen Stuttgart hinten links in der Dreierkette folgte wenige Tage später beim 4:1-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf gleich der nächste (in beiden Spielen gab es die kicker-Note 3). "Aber er spricht auch schon die ersten Worte Deutsch. Und an den freien Tagen ist er nicht nach Hause geflogen, sondern mit seiner Freundin hier durch die Stadt gegangen", bewertet Weber überdies die private Seite des Leihgeschäfts mit dem Teenager, dessen familiäre Wurzeln in Uganda liegen, positiv.

Win-win-Situation für alle Beteiligten

Derzeit teilen sich Chelsea und der Zweitligist die Kosten des Leigeschäfts, was zu einer Win-win-Situation für alle Beteiligten führe. Im kicker-Interview (Donnerstagsausgabe oder hier im e-magazine) spricht der Sportchef vorsichtig über die Perspektive, Humphreys über die zunächst vereinbarte Zeit von einem halben Jahr hinaus in Paderborn zu halten, wenn sich die Zusammenarbeit weiterhin so gut anlässt. "Ich sehe eine Chance und habe die Hoffnung, dass es länger gehen könnte", so Weber zuversichtlich. "Aber warten wir es ab! Bashir ist erst 19, kriegt hier die beste Ausbildung. Er soll und muss sich noch entwickeln."

Michael Richter

Die Winter-Neuzugänge der Zweitligisten