Bundesliga

Borussia Dortmund - Watzke verspricht BVB die nächste Meisterschaft

BVB-Boss verbreitet Optimismus auf der Aktionärsversammlung

Watzke verspricht nächste Meisterschaft: "Es wird der Tag kommen"

"Mir ist vor der Zukunft nicht bange": BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.

"Mir ist vor der Zukunft nicht bange": BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. picture alliance

Der Profifußball erlebt schwierige Zeiten. Gerade erst hat die Organisation europäischer Fußballklubs die drohenden Verluste auf dem Kontinent bis zum Ende der Saison 2020/21 auf sieben bis acht Milliarden Euro hochgerechnet. "Die größten und umsatzstärksten Klubs werden davon am meisten betroffen", sagte Watzke. Dortmund hat das Geschäftsjahr 2019/20 mit einem Verlust von 44 Millionen Euro abgeschlossen und gibt als Richtwert für die laufende Saison einen befürchteten Fehlbetrag von 70 bis 75 Millionen Euro an. Dieser Betrag könne noch steigen, verriet Finanzgeschäftsführer Thomas Treß, er könne aber auch niedriger ausfallen, wenn es durch sportlichen Erfolg oder durch Transfers zu Gegeneffekten komme.

Dem BVB droht keine "existenzielle Gefahr"

Die aktuelle wirtschaftliche Situation sei angesichts eines Einnahmeausfalls von vier Millionen Euro pro Heimspiel schwierig, räumte Watzke ein. Dortmund habe sich aber mit "ausreichend Liquidität" versorgt und laufe deshalb nicht Gefahr, in eine finanzielle Notlage zu taumeln: "Es gibt kein Szenario, in dem uns existenzielle Gefahr droht."

In seiner 30-Minuten-Rede war Watzke auffallend darum bemüht, das angesichts der Corona-Pandemie düster-pessimistische Klima im Fußball ein Stück weit aufzuhellen und Optimismus zu verbreiten. Watzke äußerte die Zuversicht, dass die Borussia nach der Rückkehr zur virusfreien Normalität wirtschaftlich zu einer noch größeren Stärke als vor Corona finden werde. "Mir ist vor der Zukunft nicht bange", beteuerte der 61-Jährige, "ich glaube, dass der BVB seine besten Jahre noch vor sich hat."

Auch sportlich prophezeit Watzke seinem Klub eine rosige Zukunft. Sogar die Sehnsucht der Fans, die vom Gewinn der neunten Deutschen Meisterschaft träumen, bediente er bei seinen Ausführungen. "Es wird der Tag kommen", versprach Watzke. Diese hoffnungsvolle Perspektive leitet er aus dem Verlauf der jüngsten Duelle mit Rekordmeister Bayern München ab. Sie wurden zwar verloren, aber allesamt knapp (0:1, 2:3, 2:3). "Ich hatte in diesen Spielen nicht das Gefühl, dass da verschiedene Welten aufeinandertreffen", sagte Watzke. "Wir sind den Bayern deutlich nähergekommen."

"Keinen Trend" bei Favres Zukunft

Ob Lucien Favre der Trainer sein wird, mit dem die noch verbliebene Lücke irgendwann ganz geschlossen wird, ließ der Chef der Schwarz-Gelben in der 4:15 Stunden dauernden Aktionärsversammlung offen. Die Qualität von Favres Arbeit danach zu beurteilen, ob er einen Titel gewonnen habe, sei "zu kurz gegriffen", betonte Watzke, "das hat auch immer etwas mit der Konkurrenzsituation zu tun." Was Favres Zukunft (Vertrag läuft aus) angeht, hatte Watzke "keinen Trend" zu verkünden. Die Zusammenarbeit zwischen dem Fußballlehrer und der Vereinsführung bezeichnete er als "geräuschlos".

Weiterer Bericht folgt.

Thomas Hennecke

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